ges. An den Wänden hängen noch die letzten Wandzeitungen der Kom- panie und auf einem roten Tuch im Hintergrund ist die Losung:„Unser Kampf für die Freiheit Spaniens ist gleichzeitig ein Kampf für die Befreiung unserer Heimat vom Hitlerfaschismus“ zu lesen. Bilder von Ernst Thälmann und Edgar Andree schmücken den Raum..
„Genossen“, beginnt jemand vorn am Tisch eine Rede.„Wir gehen heute abend fort von hier“, ruft er in den Raum— es wird still, alle blicken gespannt auf den Redner—„die Internationalen Brigaden werden eingesetzt, um eine drohende Offensive der Faschisten aufzu- halten und die Umklammerung Madrids zu verhindern. Ihr wißt, wir haben nicht dieselben ausgerüsteten und gut bewaffneten Einheiten wie die Faschisten. Hitler hat Flugzeuge, Tanks, Flak und Spezialtruppen nach Spanien gesandt. Er will hier seine ersten Kriegserfahrungen sam-
meln und gleichzeitig die
Freiheit und Unabhän-
nichten. Das ist der Be-
ginn eines neuen Welt-
krieges. Wenn es dem
Faschismus gelingt, in
den Hitler und seine
der Welt den Krieg ent-
fesseln. Unser deutsches
Volk wird dann in einen
sinnlosen Krieg gehetzt
Trümmerhaufen ver-
wandelt werden. Wir
haben deshalb eine besondere Aufgabe. Wir wollen der Welt beweisen,
gen den Krieg zur Verhinderung der Vernichtung unseres Volkes kämp-
fen! Deshalb gehen wir an die Front, deshalb verteidigen wir Madrid und deshalb müssen wir die Faschisten zurückschlagen!“
„Genossen“, schloß der Redner vorn seine Ausführungen,„möchte jemand von euch das Wort?“—„Ja, ich“, rief jemand und drängte sich durch die Reihen seiner Kameraden zum Tisch,„Kameraden“, begann er,„wir sind alle freiwillig nach Spanien gegangen. Viele von uns haben im Gefängnis oder Konzentrationslager gesessen, ich auch, neun Monate haben die Hunde mich gepeinigt, das werde ich nie vergessen. Deshalb ist es richtig, was gesagt wurde, Kameraden, wir wollen Hitler hier in Spanien bekämpfen, und wenn wir unsere Gewehre nehmen, wollen wir an unsere Genossen denken, die hinter Stacheldraht sitzen und vielleicht auch an uns denken!“— Zurufe und Händeklatschen beschloß die kurze 65
5 Dokumente des Widerstandes


