Der Widerstand begann nicht erst 1933
Im Jahre 1931 war die ganze kapitalistische Welt von einer Wirtschaftskrise erfaßt, die in Umfang und Tiefe keinen geschichtlichen Vergleich hatte. Wie in anderen Ländern, so suchten auch in Deutschland die Monopolkapitalisten, die als Inspiratoren des 1. Weltkrieges schuldbeladen, aber straffrei ausgingen, die Kosten des Krieges und der ihm folgenden Krisen auf die Schultern des werktätigen Volkes abzuwälzen. Hatten sie sich unter Kaiser Wilhelm II. der Monarchie bedient, so bedienten sie sich jetzt zur Durchsetzung ihrer Politik der demokratischen Republik, die leichtfertig genug war, ihnen dieses Spiel zu erlauben. Solange die Auspowerung des Volkes unter demokratischer Hülle ohne Schwierigkeiten möglich war, d. h. die republikanischen Einrichtungen der herrschenden Kapitalistenklasse zur Verteidigung ihrer Interessen ausreichten, verlief die deutsche Entwicklung relativ ruhig.
Im Wirbel der aufeinanderfolgenden Krisen
aber und der damit wachsenden Schwierigkeiten gerieten die werktätigen Massen, die sich der steigenden Ausplünderung durch Steuern, Zölle, Wucherpreise usw. entgegensetzten, in Bewegung. Wer heute noch Arbeit und Verdienst hatte, wußte nicht, ob er nicht morgen arbeitslos war. Und Arbeitslosigkeit bedeutete Hunger, Exmittierung aus der Mietswohnung, Zerfall der Familie. Aus der Zuspitzung der Widersprüche der kapita listischen Wirtschaft erklärten sich die Ziffern der Arbeitslosigkeit. Im Jahre 1931 waren 34,7% der Berufstätigen ohne Arbeit, 1932 waren es 44,4%. Der Prozentsatz der Kurzarbeiter stieg in derselben Zeit von 19,7 auf 26,6%. Also nur ein Drittel aller Arbeiter war im Jahre 1932 voll beschäftigt.
Im Bewußtsein der schaffenden Menschen setzte sich zusehends die Erkenntnis durch, daß
die kapitalistische Weltordnung kein Unterpfand für Glück
und Wohlstand der Allgemeinheit
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sein konnte. Am Beispiel des stürmischen Fortschritts im Aufbau des Sozialismus in der UdSSR den alle antibolschewistische Hetze nicht aufzuhalten vermochte erlebte die Sehnsucht nach dem Sozialismus im eigenen Land wachsende Bedeutung.
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