Bettkante saß und seine Stiefel zuschnürte,die dänische Fremdenpolizei ist froh, wenn sie uns los ist, unsere Aktivität unter den- deutschen Tou- risten ist ihnen sowieso schon auf die Nerven gegangen. Als ich bei ihnen war und einen Paß haben wollte, haben sie mich gleich gefragt, ob ich damit nach Spanien will. Nachdem sie uns die Pässe verweigert haben, wissen sie ganz genau, daß wir uns selbst welche besorgen und trotzdem fahren. ö

Erstens ist der Kapitän oder wer die Pässe hat, nicht von der Frem- denpolizei und zweitens, wenn die hier merken, daß wir mit dänischen Pässen fahren, ohne die Sprache zu verstehen, stecken sie uns in den Kohlenbunker und liefern uns in Esbjerg wieder ab, meinte Jan.Die halten uns ja für eine internationale Gangsterbande, Mensch! Aber viel- leicht hast du Recht, Hannes, die haben sicher alles vorbereitet, wir gehen mit Musik der Bordkapelle an Land, am Kai wartet Herr Generalkonsul mit seinem Wagen, bringt uns zur spanischen Grenze und hält zum Abschied eine Rede über die große Bedeutung unseres Kampfes für die spanische Demokratie. Wir fingen alle an zu lachen, als plötzlich ge- klopft wurde und ich zum Büro des Kapitäns gerufen wurde. Ein Offizier des Schiffes fragte mich nach meinem Namen. Nachdem er die Frage stellte, wohin ich reisen wollte, glaubte ich im ersten Moment, die Sache mit unseren falschen Pässen sei geplatzt, war aber überrascht, als er mir mit freundlicher Miene den Paß reichte und glückliche Reise wünschte. Kann ich nicht gleich die Pässe für meine Kameraden mitnehmen, wir fahren nämlich zusammen und sie sind gerade beim Packen, fragte ich den Offizier und war überzeugt, daß ich das perfekteste Dänisch meines Lebens gesprochen hatte.Aber selbstverständlich, wie sind die Namen bitte? Die Namen hatte ich mir gut gemerkt und konnte sie wie ein alter Kopenhagener aussprechen. Jetzt nur noch glücklich durch die französische Paß- und Zollkontrolle, dachte ich und stieg vergnügt die Treppe zu unserer Kajüte hinunter. Alles klappte wunderbar. Skandinavier schie- nen in Frankreich angesehene Gäste zu sein, eine halbe Stunde später bestiegen wir den Expreß nach Paris und waren noch am selben Tag in der Hauptstadt Frankreichs .

Paris Perpignan .

Der Zug, welcher uns nach Perpignan , der letzten Stadt an der spanischen Grenze, bringen sollte, verlangsamte sein Tempo. Es war die erste Station nach Paris , auf der wir hielten.Mensch, Hermann, schau mal, da steht alles schwarz voll Menschen, rief Jan, und wir stürzten an die Fenster, um zu sehen, was dort los war. Plötzlich sahen wir, daß aus verschiedenen Fenstern unseres Zuges rote Fahnen hingen und wußten nun, daß der ganze Zug voll Freiwilliger für das republikanische Spanien war.

Vive lEspagne republiquain!(Es lebe das republikanische Spanien ) riefen die Menschen auf dem Bahnsteig.Vive la Solidarität internatio- nal erscholl es aus den Fenstern unseres Zuges. Rote Fahnen tauchten 52