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Sportorganisationen untereinander zu zerschlagen, dann wäre es um
den Fortbestand der Kampfgemeinschaft geschehen.
Der neuen Kampfform entsprechend wurden die Sporttreffen in freies Gelände verlegt, in Wälder, auf Seen, in die Heide.
So wurden die Haupttreffpunkte.der der Schleswig-Holsteinischen = ss ange- schlossenen Sportler der Rosenfelder See und der Westensee beidein der Nähe Kiels . Natürlich wurden die Plätze oft ge- wechselt, so daß man sich auch amEinfelderSee, in der Nähe Neumünsters, oder in den Wäldern der Holsteinischen Schweiz traf. Hier kam die freie sportliche Betäti- gung, ohne Zwang und ee\ nach eigenem Willen zur Geltung, und in Vorträgen schulten sich die Teilnehmer im unver- söhnlichen Kampf gegen die faschistische Diktatur. Darin erschöpfte sich die Aufgabenstellung keineswegs, denn die Frage des Bestandes der Arbeitersportorganisationen war zu einer Angelegenheit des politischen Kampfes geworden. Ohne die Verbindung zu den illegal bestehenden Arbeiterparteien und deren Hilfe, ohne die man bis- her ausgekommen war, wäre eine Weiterentwicklung auch der Sport- organisationen nicht möglich gewesen. Zunächst arbeiteten die einzelnen Sportgruppen noch völlig selbständig und der Kontakt zu den beiden Lagern, der SPD und der KPD , war folglich nur lose aufrechterhalten. Als Hauptinformationsmaterial erschien der illegale„Nordsport“. Diese Zeitung stellte ein wichtiges Mittel dar, dazu angetan, den Kampf- geist der Arbeitersportler aufrechtzuerhalten und durch konkrete Vor- schläge eine Verbreiterung der eigenen Basis zu erreichen.
Der Vertrieb von 1500 Exemplaren des ‚„Nordsport“ an der Wasserkante zeugte unter den gegebenen Umständen von einer beachtlichen Leistung.
Natürlich waren die Ausgaben hektographiert, d. h. auf Wachsmatrizen abgezogen. Bei der Herstellung dieser Zeitung wurde, um die Geräusche der Schreibmaschine zu übertönen, Grammophonmusik gemacht. Von dem Fortschritt in der Schulung der illegalen Arbeit zeugte, um nur ein Beispiel zu nennen, die angewandte Methodik des Vertriebs von ille- galem Material. So befand sich das Hauptversteck der ankommenden Literatur in Kiel in einem Barbierladen. Seine Chlorodont-Schau- packungen im Ladenfenster enthielten das Material, wofür die Gestapo recht gerne keine.Mittel gescheut haben würde, es in die Hände zu be-
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