ABSCHIED
Wir müssen fort,
Mit dem nächsten Transport! Was sein Eigen man nennt, Wird gewaltsam getrennt. Im Rattern der Wagen
Und Knattern der Gleise Verklinget der Klagen Melancholische Weise.
Der Kopf fällt uns nieder, Sieht je man sich wieder?
Nacht ist's, doch kein Stern Zeigt nah sich und fern. Wieviel sind gestorben,
In den Lagern verdorben. Die Wagen, sie rattern,
Die Gleise, sie knattern, Ersticken das Weinen
Des Mann’s um die Seinen. Wie Blei sind die Glieder, Ach, alles drückt nieder.
Wir sehen mit Sorgen,
Zum kommenden Morgen. Die Stunden sich dehnen Die Achsen, sie stöhnen. Sie tragen die Lasten
Und kennen kein Rasten— Übernächtigt und blass,
So zieh'n wir fürbass.
Und mit uns die kranken, So müden Gedanken.
(April 1944)


