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einem Bauernhof um etwas Brot und Butter oder Eier. Milch konnte er nicht vertragen, weil er im Lager magenkrank geworden war. Amandern Tag kam er wieder, und die Frau wollte ihm etwas Äpfel mit auf die Reise geben. Er sagte:Ja. Aber höchstens einen oder zwei. Ich sehe hier Kinder. Ich will ihnen die Äpfel nicht wegnehmen.

Nachdem der Mann 14 Monate maßlos durch die Deutschen gehungert hatte, will er den deutschen Kindern keine Äpfel wegnehmen. So ist dieser Mann aus derHölle von Mauthausen gekommen!

Am Montag habe ich ihn noch außer der Beicht gesprochen. Es war ein Mann von 56 Jahren, hochgebildet, beherrschte verschiedene Spra- chen. Von Geburt Pole hatte er außer den beiden Weltkriegen den Krieg der Polen gegen die Russen als Oberleutnant mitgemacht. Zuletzt lebte er mit seiner Familie in Frankreich . In Grenoble wurde er vor 14 Monaten ergriffen. Seither war er in Mauthausen . Zweimal war er zum Tode verurteilt, aus keinem andern Grund, als weil er für wirt- schaftliche Zwecke nichts mehr wert schien. Er sagte mit tiefster Über- zeugung:Es ist ein wahres Wunder Gottes, daß ich noch lebe. Und darum wollte er eben jetzt ganz für Gott leben. Das war ihm ernst und selbstverständlich.

Haß gegen die Deutschen ? Keine Spur! Nicht einmal eine Ver- suchung dazu. Es wäre direkt unanständig gewesen, überhaupt darnach zu fragen.

Seht, so kam dieser Mann aus derHölle von Mauthausen ! Wenn alle Menschen so wären, wäre die Welt bald sehr schön!

Seht ihr nun, dak Gott das Böse zum Guten zu lenken weißj, voraus- gesetzt, daf der Mensch will, sich Seiner Gnade öffnet.

Denn Gott zwingt niemand zum Guten. Er läßt jedem die freie Wahl.

Und nun der zweite Todgeweihte aus Mauthausen : Ein Holländer, 28 Jahre alt, klein, aber gut gebaut, breitschultrig. Man sah ihm den Sträfling noch an, nicht bloß an den gestreiften Kleidern, die dichten, schwarzen Haare waren genau gleich kurz, das Gesicht ganz dunkelgelb gebrannt; er hatte in Mauthausen in einem heißen Stein- bruch Steine getragen, von morgens früh um 7 Uhr bis abends 7 Uhr; Essen: morgens um 9 Uhr% Liter Gemüsesuppe, abends 100 Gramm Brot. So in Mauthausen , solange man sich keineStrafen zuzog, und das war schnell geschehen. Früher war er Musiker gewesen, spielte Geige, Gitarre, Cello usw., auch fürs holländische Radio. Vor 4? Jahren war er mit seinen Eltern und einem Bruder ergriffen worden, aus politischen Gründen. Die Eltern sind dann in einem Lager gestorben,

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