dorthin evakuiert wurden, starben in Ebensee allein etwa 600 täglich an Hunger. Die Zahl der Toten für Mauthausen und Gusen zusammen beträgt nach den Lagerlisten seit 1959 210000. Nicht inbegriffen sind hier die weiter entfernten Außenlager und auch nicht viele Tausende, die nicht in die Listen aufgenommen wurden. Ein erheblicher Prozent- satz wurde nämlich vom aufnehmenden Arzt fürerholungsbedürftig bestimmt, das heißt, für den Tod.

Männer aus dieserHölle sind plötzlich in unserer Stadt aufge- taucht, auch Frauen und Jugendliche, fast noch Kinder. Ihr habt sie ja selbst gesehen, diese merkwürdigen Menschen in den gestreiften Klei- dern, dünn und fahl, wie welkende Blätter im Herbst, Gesicht und Bewegungen so ohne Leidenschaft und Leben, mehr sterbenden Pflanzen gleichend als Menschen aus Fleisch und Blut! Doch das waren noch die Besten, wie mir ein junger Mitbruder sagte, derdie Schlim- meren zu betreuen hatte, im Schulhaus von St. Christina , 41 Män- ner. Einige von euch haben auch diese gesehen: Totengerippe, die noch einen schwachen Lebensfunken in sich hatten. Die deutschen Frauen, die im Schulhaus geputzt haben, sagten nur in einem fort:Furchtbar! Furchtbar! Aber wie dankbar waren diese Menschen für jeden Bissen Brot, den man ihnen reichte, für den kleinsten Liebesdienst, den man ihnen erwies. Am Montag hat der französische Feldgeistliche mit ihnen die hl. Messe gefeiert. Es war ergreifend.Sie waren wie im Himmel. Und viele von ihnen haben kommuniziert. Das weiß ich alles von meinem Mitbruder.

Nun, was ich selbst erlebt habe:

Von diesen Todgeweihten kam einer zu mir beichten, noch am Sams- tag, direkt aus derHölle von Mauthausen! Von der Beicht sage ich natürlich nichts, aber so viel darf ich schon sagen: Ich war dermaßen erschüttert, allein durch die Tatsache, daß ein Mann nach so vielen Leiden durch die Deutschen zu einem deutschen Priester beichten kam, daß ich alle Mühe hatte, meines Amtes als Priester Gottes zu walten. Und er? Er fand das selbstverständlich. Er ging zu einem deutschen Priester beichten, genau so, wie unsere deutschen Kinder zu mir beichten kom- men. Da war kein Unterschied! Am andern Morgen ging er zur hl. Kommunion. Ihr habt es vielleicht nicht einmal gemerkt, daß es ein Fremder war: ein großer, hagerer Mann, mit einem grünen Mantel über den Sträflingskleidern. Er kam zu uns Deutschen an einen Tisch, zum Tisch des Herrn! so selbstverständlich, wie wenn er immer zu uns gehört hätte, zur gleichen Familie, zum gleichen Tisch! Nachher bat er in

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