Genossen genügend Belege finden, und es ist nicht nötig, da-
von zu sprechen. Unsere Zeitungen-wurden gut verbreitet und nicht nur in der
‚Partei, sondern auch außerhalb der Partei gelesen; sie er-
schienen in bedeutenden Auflagen und wurden in vielen selb- ständigen, voneinander streng isolierten illegalen Vervielfäl-
"tigungsstellen abgezogen oder gedruckt. Das Erscheinen war
regelmäßig und schnell, wie es die Situation erforderte. Stalins Armeebefehl vom 23. Februar 1942 zum Beispiel bekamen die ersten Leser schon am 24. Februar abends in die Hand. Vor- züglich arbeiteten die Drucker, ebenso die Vervielfältigungs- stelle der Ärzte, und namentlich die„Fuchs-Lorenz‘ genannte, die auch selbst ihr Informationsblatt„Die Welt gegen Hitler ” herausgab. Alles übrige machte ich allein, um niemanden sonst zu gefährden. Für den Fall, daß ich auffliegen sollte, war ein Nachfolger bereit. Er übernahm die Arbeit; als ich verhaftet wurde, und arbeitet bis heute.
Wir bauten einen möglichst einfachen Apparat auf, so daß mit jeder Aufgabe. möglichst wenig Menschen beschäftigt waren. Wir ließen die langen Verbindungsketten weg, diese wie sich im Februar 1941 gezeigt hat— nicht schützen, sondern im Gegenteil den Apparat bedrohen. Dies bedeutete zwar ET- höhte Gefahr für jeden von uns, aber für die Partei war es viel sicherer so. Ein solcher Schlag wie im Februar konnte sie nicht mehr treffen.
Deshalb konnte auch das Zentralkomitee, durch ein neues Mitglied ergänzt, ruhig seine Arbeit fortsetzen, als ich ver- haftet wurde. Nicht einmal mein nächster Mitarbeiter hatte eine Ahnung davon.
Honza Zika wurde in der Nacht des 27. Mai 1942: verhaftet. Es war wieder ein böser Zufall. Es war die Nacht nach dem Attentat auf Heydrich , als der gesamte Apparat der Okkupan- ten auf den Beinen war und eine Razzia in ganz Prag durch- führte. Sie drangen auch in die Wohnung in Stie$ovice ein, wo Zika gerade versteckt war. Er hatte seine Papiere in Ord- nung und wäre wahrscheinlich ihrer Aufmerksamkeit entgan- gen. Aber er wollte die gute Familie nicht einer Gefahr aus-
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