setzen und versuchte durch das Fenster im zweiten Stock zu entkommen. Er stürzte jedoch ab und wurde mit einer tödlichen Verletzung des Rückgrates ins Gefängniskrankenhaus überführt. Sie wußten überhaupt nicht, wen sie in die Hände bekommen hatten. Erst nach achtzehn Tagen, beim Vergleichen der Photographien, stellten sie seine Identität fest und brachten den Sterbenden ins Petschek- Palais zur Vernehmung. So sahen wir uns dort zum letztenmal, als sie mich zur Konfrontation riefen. Wir reichten uns die Hände, er lächelte mir mit seinem breiten lieben Lächeln zu und sagte:
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Leb wohl, Jula!
Das war das einzige, was sie von ihm hörten. Er sprach dann kein Wort mehr. Nach einigen Schlägen ins Gesicht wurde er ohnmächtig. Und ein paar Stunden darauf starb er.
Ich wußte von seiner Verhaftung schon am 29. Mai. Die Ordonnanzen arbeiteten gut. Mit ihrer Hilfe vereinbarte ich mit ihm auch unser weiteres Verhalten. Es wurde dann nachträglich auch durch Honza Černý genehmigt. Das war auch unser letzter Beschluß.
Honza Černý wurde im Sommer 1942 verhaftet. Das war schon kein Zufall mehr, sondern grobe Disziplinlosigkeit Jan Pokornýs, der mit ihm in Verbindung war. Pokorný benahm sich nicht, wie es die Pflicht eines führenden Funktionärs war. Nach einigen Stunden Vernehmung- gewiß harter Vernehnach einigen mung, aber was konnte er anderes erwarten? Stunden Vernehmung unterlag er und verriet die Wohnung, in der er mit Černý zusammengekommen war. Von dort führte dann die Spur zu Honza, der nach einigen Tagen auch in die Hände der Gestapo fiel.
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Wir wurden sofort miteinander konfrontiert, als sie ihn brachten.
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Kennst du ihn?
Ich kenne ihn nicht.
Wir antworteten übereinstimmend. Er weigerte sich dann überhaupt auszusagen. Seine alte Verwundung schützte ihn vor langen Foltern. Bald fiel er in Ohnmacht. Bevor es zur zweiten
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