tschechische Häftlinge in Königgrätz und dann auf dem Pankräc bewachen zu können! Das gab eine Aufregung unter denen, die ihn kannten. Aber vier Jahre später, beim Rapport, fuchtelt ihm der deutsche Gefängnisdirektor mit den Fäusten vor den Augen herum und droht ein bißchen spät:

Ich werde Ihnen das Tschechentum austreiben!

Er irrt übrigens. Es ist nicht nur Tschechentum. Er müßte ihm den Menschen austreiben. Den Menschen, der bewußt und freiwillig seinen richtigen Platz einnahm, um kämpfen und im Kampfe helfen zu können. Und den die ständige Gefahr nur hart machte.

Der Unsere

Wenn sie uns am Morgen des elften Februar 1943 zum Frühstück statt der gewohnten undefinierbaren schwarzen Brühe Kakao gebracht hätten, hätten wir dieses Wunder nicht bemerkt. Denn an diesem Morgen huschte an unserer Zellen- tür die Uniform eines tschechischen Wachmanns vorbei.

Sie huschte nur vorbei. Ein Schritt schwarzer Hosenbeine in hohen Stiefeln, eine Hand im dunkelblauen Ärmel hob sich zum Schloß, schlug die Tür zu und die Vision verschwand. Es war so kurz, daß wir eine Viertelstunde später es gar nicht mehr glauben konnten.

Ein tschechischer Wachmann auf dem Pankräc! Was für weitgehende Schlüsse konnten wir daraus ziehen!

Nach zwei Stunden hatten wir sie schon gezogen. Die Zellen- tür öffnete sich wieder, eine tschechische Polizeikappe schaute herein, und ein Mund, lustig grinsend über unser Staunen, verkündete:

Freistunde!

Jetzt war schon jeder Irrtum ausgeschlossen. Neben den graugrünen Uniformen der SS -Aufseher auf den Gängen zeigten sich einige dunkle Flecke, die uns strahlend erschienen: tschechische Wachleute.

Was bedeutet das für uns? Wie werden sie sein? Mögen sie wie immer sein, die Tatsache allein, daß sie hier sind,

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