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Der Gefängnis- Feldscher

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Polizeimeister Weisner das ist eine besondere Figur im Pankrácer Milieu. Manchmal meinst du, daß er überhaupt nicht hergehört, und manchmal wieder kannst du dir Pankrác ohne ihn gar nicht vorstellen. Wenn er nicht im Marodenzim­mer ist, schleift er durch den Gang mit kleinen, wiegenden Schritten, spricht zu sich selbst und beobachtet ständig, beob­achtet ständig. Wie ein Fremder, der nur für eine Weile her­gekommen ist und von hier möglichst viel nach Hause nehmen möchte. Aber er bringt es zuwege, so schnell und leise wie der gewiegteste Aufpasser den Schlüssel in die Tür zu stecken und die Zelle zu öffnen. Er hat einen trockenen Humor, der ihm er­laubt, Sachen voll versteckter Bedeutung zu sagen, und dabei ganz unverbindlich, du kannst ihn nicht beim Wort nehmen. Er nähert sich den Menschen, aber er erlaubt niemand, sich ihm zu nähern. Er trägt nicht zu, er gibt niemanden an, obwohl er viel sieht. Er tritt in eine Zelle voll Qualm ein. Er zieht geräuschvoll die Luft ein:

,, No", sagt er und schnalzt mit der Zunge ,,, in den Zellen ist das Rauchen", und er schnalzt zum zweitenmal ,,, streng ver­boten."

Aber er macht keine Meldung. Er hat immer ein faltiges, un­glückliches Gesicht, als ob ihn ein großer Kummer plage. Sicht­lich will er nichts mit dem Regime gemein haben, dem er dient und dessen Opfer er täglich pflegt. Er glaubt nicht an seine Dauerhaftigkeit und hat auch nie daran geglaubt. Deshalb hat er seine Familie nicht von Breslau nach Prag gebracht, obwohl sonst wenige Beamte aus dem Reich diese Gelegenheit, das be­setzte Land kahlzufressen, versäumt haben. Aber er kann auch mit dem Volk, das gegen das Regime kämpft, nichts gemein haben; er ist nicht mit ihm verwachsen.

Er hat mich fleißig und ehrlich gepflegt. Er macht das mei­stens so und kann hartnäckig dagegen auftreten, daß Häft­linge, die zu sehr zermartert sind, zu Vernehmungen transpor­tiert werden. Vielleicht ist das zur Beruhigung seines Gewis­

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