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nannte es nur noch den, Amoklauf gegen die zivilisierte Welt'.

Zu allemhin häuften sich die Luftangriffe in einer Weise, die allmählich zur Verzweiflung trieb. Die bürger­lichen Verhältnisse glichen schon erschreckend denen des Dreißigjährigen Krieges: kein sicheres Heim mehr, alles vor Angst um das nackte Leben zitternd, halbe Tage, ganze Nächte in Kellern zusammengepfercht hok­kend während der wohlgeschützte Joseph Goebbels bequem posaunen konnte: ,, Wir werden härter mit jedem Schlag!"

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Ist es nicht zutreffend, daß die ewige Gerechtigkeit, in gleicher Weise wie die irdische, den Todgeweihten noch einen letzten Rauschzustand gönnt..., quod deus vult perdere, dementat wen Gott verderben will, dem verwirrt er den Sinn! Und der an sich schöne Gedanke einer europäischen Vereinigung verlor sich längst im Dunkel des Unerfüllbaren, wie schon so manches Be­mühen, die Welt im Zeichen neuer Überzeugungen zu verwandeln gescheitert ist, sobald die verwandelnde Kraft nicht stark genug ist und die angewandten Mittel verfehlte sind.

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FAHRT ZUR VERHANDLUNG.

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Wird es jemandem faßbar sein, daß annähernd vier Jahre gerüttelt voll an beispiellosem Geschehen in der großen Welt an unserem Freunde vorübergleiten mußten, bis aus dem ewigen Untersuchungsgefangenen endlich ein Angeschuldigter vor dem Volkstribunal wer­den sollte?

Kein Vorwurf kann dabei gegen die Justiz selbst erhoben werden. Sie war weitgehend vom Richterpersonal entblößt, bis zum Ersticken mit Anklagematerial über­schüttet alle Schuld häuft sich vielmehr auf das verbrecherische System der Hitlerei.

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Längst war der Feind an allen Fronten unaufhaltsam vorgerückt und stand schon tief auf deutschem Boden.