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bei uns nichts Neues mehr! Was glauben Sie wohl, wie oft wir beide schon ähnliche Aufträge mit Luft­beförderung durchgeführt haben? Vergangene Woche, in Madrid , wo wir einen Reichsangehörigen festnahmen, der sich in der spanischen Presse unliebsam über den Führer auslieẞ- schwubbs, schon saß er drin...." Er hätte gern noch weiter schwadroniert, doch der Schlanke stieß ihn mit einem verweisenden Wink an.

Nun überdachte Bert gründlich, was noch zu tun wäre. Daß der gleisnerische Schuft von einem Kommis­sar bestochen war, lag klar auf der Hand. Denn selbst wenn er vermöge einer höheren Anweisung den Überfall dulden müßte, würde er seine Autorität als einheimischer Beamter stärker wahren und die Eindringlinge in die Schranken verweisen. Aber an wen hätte er sich wenden können, da selbst die ungarische Polizei ihn verriet! Und wer konnte ihm dann noch helfen, wenn das Dritte Reich sich über die souveränen Rechte eines neutralen Staates schrankenlos hinwegsetzte?

Das alles war aussichtslos. Er hätte eben nicht in die Falle gehen sollen. Es war sein Hauptfehler, der Ladung in echt deutschem Respekt vor einer behörd­lichen Forderung entsprochen zu haben... jetzt half nichts mehr als knirschendes Sichfügen!

,, Unter einer Bedingung: Sie, Herr Kommissar, lassen mich ein paar Worte des Abschiedes und der allgemeinen Information mit meiner Verlobten Hotel sprechen!"

im

Der Schlanke schüttelte dazu den Kopf. ,, Sie selbst dürfen wir nicht sprechen lassen, das geht unmöglich! Aber unser ungarischer Kollege wird so freundlich sein, wenn wir ihn darum ersuchen, die Nachricht zu über­nehmen.. geben Sie ihm nur die genaue Adresse an!" schloß er, als der Kommissar sich eilfertig bereit erklärte.

Bert tat es, und zwar mit der Forderung, möglichst genau den Wortlaut seiner Mitteilung am Apparat zu wiederholen. Inzwischen war der Schlanke an einen Wandtisch herangetreten, auf dem Wasserflasche und