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Antwort wurde, und alles auf ihn starrte in gespannter Erwartung, ob er den schamlosen Hieb auf sich sitzen lassen werde, er, von dem man doch allerhand gemunkelt hatte— da umspannte Bert rasch den Arm seiner Ge- fährtin, ihr zuflüsternd: ‚Sei mir nicht bös’, Irina, und halte mich nicht für einen Raufbold; aber es muß sein, daß ich es ihm zurückzahle, es muß sein, er will es nicht anders!“
Und als sie ihm voll Einsicht zunickte, riß sich Bert mit einem Rucke das Jakett herunter und streifte die Ärmel hoch, um dem Beleidiger in der Mitte der Manege entgegen zu gehen.... Dann zahlte er den gesamten Ingrimm, den er solange Wochen bezwungen hatte, dem Burschen heim; zäh, verbissen und ohne einen Laut von sich zu geben, aber so gründlich, daß ihm die Fäuste schließlich den Dienst versagten.
Schlimmes konnte auf dem weichen Boden der Manege ohnehin nicht geschehen. Und einem im Boxen auch nur etwas Geübten konnte der blindlings dreinschlagende - Korse niemals gefährlich werden.... Dem bald in die Knie Gesunkenen wurden von allen Seiten der atemlos Zuschauenden frenetische Schmährufe zuteil. Nur Ifina rührte sich nicht. Eine tiefe Trauer— noch unklar über was— stieg in ihr auf wie eine Wolke, die sich nun vor die Zukunft schob———.
Stumm reichte sie ihrem Manne das Jakett zurück, nachdem er‘sich den Schweiß vom Gesicht gewischt hatte. In Mirkos Kammer wusch er sich flüchtig Kopf und Hände, nahm des Alten Lob gelassen hin und schied unter dem Versprechen, ihn bald noch einmal im Wohnwagen zu besuchen. Erst als sich Bert in seinem Hotelzimmer endgültig säuberte und das leicht angeschwollene Gesicht mit Creme massierte, die schmerzenden Hände in essigsaurer Tonerde badete, froh, mit diesem Rencontre eine Last von seinem Herzen gewälzt zu haben, begann Ifina mit müder Stimme: „Nun habt ihr Männer euch ja ausgetobt! Aber ich will nur hoffen und zu Gott beten, daß nicht er es ist, der zuletzt lacht....“


