um

nicht aufgestört zu werden braucht und neue Schmer- zen hat... das ist doch sehr einfach!

Sie nestelte an einem kleinen Notizbuch in ihrer Schürzentasche. Und drollig war es zu sehen, wie der Chef für sie Partei nahm gegen seinen Skribifax und ihre abfällige Äußerung noch behaglich unterstrich: Natürlich ist das sehr einfach!

Gönnerhaft ihr die Schulter klopfend und in die Augen sehend, beendete er die Szene mit dem Urteil: Das genügt uns lassen Sie nur, Schluß damit! Gleichzeitig warf er den Reisepaß Berts auf die Bett- decke, die sich nun unter einem tiefen Stoßseufzer des Liegenden hob. Er war erlöst von seiner Bangigkeit.

Marsch weiter, drängte der Chef und trat in das zweite Bettenabteil, die Frauenabteilung hinein. Wir werden sonst überhaupt nicht mehr fertig.... Schwester, bitte begleiten Sie.uns und helfen Sie mir! wandte er sich an Irina, die sich mit dankbarem Auf- hellen ihrer Miene dem Gewaltigen anschloß.

Den kranken Fratien erging es in keiner Weise besser als den Männern. Piefke tobte erst recht an ihnen seinen Unmut aus. Zu guter Letzt erfolgte noch die Examinierung des Sanitätspersonals im Krankenwagen, bei Ifina wieder mit viel vertraulichen Fragen des Chefs durchgeführt... dann war der Spuk zu Ende. Die nächsten Wagen kamen an die Reihe. Die Fangarme des Riesenpolyps der Hitlerei rollten sich endlich auf und entließen ihre Opfer.

Nach einer guten halben Stunde kehrte Irina an das Bett ihres Mannes zurück, so blaß vor seelischer Ab- spannung wie der elfenbeinerne Anstrich der Wand. Sie hob das leinene Tuch von seinem Gesicht, um ihm die gute Botschaft zu bringen und war verdutzt: nun war er wirklich eingeschlafen! Der glückliche Aus- gang seiner Überprüfung hatte die Unruhe all der vielen Tage vorher verscheucht und ihm den ersten tiefen Schlummer geschenkt... oh, diese Männer! dachte sie.

Aber gut so slawa bohu, murmelte sie in ihrer Muttersprache, Gott sei gedankt! Und eine Minute lang