mit Stentorstimme verhandelt worden war, fragte er sie auf den Liegenden deutend:

Schwerer Fall, Schwester? Sie nickte nur zur Antwort und hob das Linnen vom Gesicht des Kranken hoch: der Gewaltige warf einen flüchtigen Blick auf den verbundenen Kopf, der nur die Hälfte des Gesichts sehen ließ.

Hm hm! machte er nur, winkte dann mit der Hand ab und sagte gnädig:Lassen Sie nur ich danke, Schwester! Das Linnen fiel wieder über das Gesicht des Bettlägerigen zu seiner innerlichen Erlösung, während die Schwester leise hinzusetzte, mit einem schmerzlichen Zug um den Mund:Das Herz setzt leider oft aus ich muß gleich den Arzt rufen!

Tja ja! seufzte auch der Chef ihr nach und sah

‚sie wieder mit werbenden Männerblicken an. Die Auf-

regung, die ihr das Blut fieberhaft durch die Adern jagte, erhöhte noch den Eindruck ihres anmutigen Pflichteifers. Wahrscheinlich schmeichelte er sich wie wir doch nunmal sind daß die leichte Verwirrung, die sie verriet, auf das Konto seiner imponierenden Männlichkeit zu. setzen wäre.... Zweifellos mochte er ein recht diensterfahrener Mann sein, aber im Moment war er eben doch mehr Mann als diensterfahren, sonst hätte ihm der Hoffnungsschimmer nicht entgehen können, der nun aus ihren Augen wie aus denen eines Kindes hervorleuchtete.

Huldvoll nickte er ihr zu und fragte in noch vertrau- licherem Tonfalle: ‚Fieber?

Ein kurzes, nur gehauchtes:Ja! kam von ihr nur ließ es offen, ob sie dabei von dem Patienten oder von sich selbst sprach, was freilich eher zutreffend ge- wesen wäre. Er hob bedauernd die Achseln und mur- melte etwas von:stehen alle in Gottes Hand! oder so ähnlich und kam ihr noch ein gutes Stück näher.

Leider wurde der ins Lyrische gleitenden Szene rigoros ein Ende bereitet, als der Adlatus des Chefs mit dem Verhör der übrigen Bettinsassen fertig war und zu Berts Lager trat. Was bedeuten denn Mädchen-