eifer, mit Unterwürfigkeit nach oben hin und schonungs- loser Schärfe nach unten.
Von jedem Bettlägerigen verlangte er die Nennung seines Namens und seiner Nationalität. Alsdann entnahm er dem Stoß von Pässen, die sein Hilfsbeamter trug, den entsprechenden Ausweis und verglich das Photo peinlich mit dem Aussehen des Liegenden, ließ sich Geburtsort, Datum und Kennzeichen zum Vergleich mit den Eintragungen angeben und dehnte das Verhör, wenn ihm irgendwas auffiel, auch noch auf die Dauer der Beschäftigung beim Zirkus, auf Fragen der militärischen Zuständigkeit und so weiter aus. Während des gesamten Examens strahlte die grelle Stablampe in seiner Hand dem Kranken ohne Rücksicht in die Augen.
Bert, der das letzte Bett vom Eingang her gesehen belegt hatte, bekam nun effektiv Herzklopfen und heiße Hände, als er zum dritten, zum vierten Male das gefähr- liche Frage- und Antwortspiel in seiner Nähe vernahm; denn mit jähem Schreck fiel ihm ein, daß er keine Ahnung mehr habe, wie er eigentlich heißen und wann er geboren sein solle... die Katastrophe wäre, wenn man ihn fragen sollte, unausbleiblich, zumal falls gar noch ein ungarischer Beamter seine Unkenntnis im Madyarischen feststellen sollte... aber sein Schutzengel stand zum Glück neben ihm. Ohne ihre Stellung zu verändern, erwartete Ifina die Kontrolleure, leicht über das Bett gebeugt und die Finger ihrer Rechten an Berts Handgelenk, den Blick auf ihre Armbanduhr gerichtet.
Von ihrer Erscheinung angezogen, ließ der Häuptling seinen erztüchtigen Untergebenen weiter schalten und trat auf sie zu. Da sah sie auf, wie erschreckt aus tief verantwortlicher Arbeit und warf einen leicht vor- wurfsvollen Blick auf den Beamten, einen Blick von so genauer Berechnung, daß er seine Wirkung nicht verfehlen konnte, einschließlich der Reize ihrer jugend- lichen Erscheinung.... und siehe: die stahlgepanzerte Würde des SD.-Chefs schmolz vor soviel lieblicher Sorglichkeit. Im Flüstertone sogar, während bisher nur
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