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an dem rechts und links die Käfige für die Raubtiere lagen. Drinnen besprach Ifina mit dem alten Futter- meister die Frage seiner Unterkunft.

Der Alte erwies sich wirklich als ihr Freund, als den sie ihn geschildert hatte. Äußerlich nahezu ein Scheusal, einGesicht von unheimlicher Häßlichkeit gleich einer Mischung von Bulldogg und Meerschweinchen, ein plum- per, watschliger Gang wie ein Schwan auf dem Lande, besaß er tiefblaue Augen, die sich gern zu einer großen Güte und Väterlichkeit weiteten. Mit seiner unter- setzten, verwachsenen Figur stellte er einen klobigen Gnom mit Riesenschädel auf kurzem Halse dar. Konnte er zuzeiten wegen einer Kleinigkeit so aufgebracht sein, daß sein ganzes Wesen Zorn und bebende Heftigkeit war, so ließ er es doch für gewöhnlich an Hilfsbereitschaft und rauher Herzlichkeit nie fehlen. Sein Äußeres hatte stän- dig etwas Schroffes, Knotiges; seine Seele dagegen war die einer Hausmutter.

Im Gespräch mit seinem Lieblinge Ifina steckte er sich gern eine kurze Qualmpfeife an und kauerte schnur- rend in sich zusammen, zu einer drolligen Kugel auf- geplustert, nur ab und zu etwas zum Lachen ein- werfend. Ohne ein wenig Heiterkeit konnte er nicht auskommen.... Nun stand er auf und ging mit ihr auf den wartenden Bert zu. Sein letztes Wort in der Debatte mit ihr war sein Lieblingsspruch: ‚‚Was willst du? Arme Leute kochen halt mit Wasser!

Und ernsthaft fuhr er fort: ‚Also gib endlich deinen Widerspruch auf, Mädchen, du kennst doch meinen dicken Schädel. Ich schlafe für die Zeit, die wir noch in Deutschland sind der liebe Gott kürze sie ab! hier auf meinem alten Ledersofa und begründe es damit, falls einer sich wundern sollte, daß ich den fortdauernden Diebstählen von Futter auf solche Weise vorbeugen

will und ihr beide nehmt Tages- und Schlafraum-

meines Wohnwagens draußen im Hof in Beschlag... das ist nun abgemacht und kein Wort mehr darüber, Kleines!

Dem neuen Mitarbeiter gab er in biederer Kamerad-

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