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werde. Deshalb hat Irina mich gebeten, sie zu unserem Nachbarn, Dr. Hammerstein, Deinem Freund von der Inneren Abteilung. des Krankenhauses zu bringen, der sie wegen Atembeschwerden untersuchen sollte. Ich habe keinerlei Symptome eines Leidens bei ihr feststellen können, also brauchst Du nicht besorgt zu sein! Sie wird ihn in ihren Plan eingeweiht haben, was ich bei einem Charakter wie dem seinigen für völlig unbedenklich halte jedenfalls ist dadurch erreicht worden, daß Dr. Hammerstein sie auf zwei Wochen zur Beobachtung eines Halsleidens in seine Station legte. Dadurch ist sie jeder lästigen Beschattung oder Ver- nehmung durch die Gestapo entzogen... aus dem glei- chen Motiv heraus besuche ich sie nicht, weil ich fest annehme, daß man mich überwacht. Du wirst sie also wohl erst am Anfang der nächsten Woche erwarten können.

Dies wäre das eine. Nun zum anderen: Habe um Gottes willen jetzt noch Geduld, bis die Maschinerie der Recherchen sich etwas müde gelaufen hat. Denn das gelungene Werk durch Unvorsichtigkeit zu verderben, hieße nicht nur Dich selbst ins sichere Verderben stürzen, sondern auch die, die Dir beistehen... vergiß das nie und nimm mir mit ein paar Antwortzeilen meine ständige Sorge dieserhalb, nicht wahr?!

Gib Deine Zeilen, die ich sofort nach Durchsicht vernichten werde, dem Boten Irinas, der mir ebenfalls zuverlässig erscheint, und dem ich noch etwas zu rauchen für Dich mitgebe. Damit Du Deine Schuld bei Deinem Gastgeber begleichen kannst, lege ich Dir hier 500 RM bei, zugleich mit meinem innigsten Dank an Se. Hoch- würden und verbleibe, selbst munter und gesund, für Dich stets Deine getreue Schwester Emmy .

Zehn Scheine zu je 50 RM fielen aus dem Briefblatte heraus, Der Pfarrer verfolgte mit Anteilnahme das Mienenspiel seines Gastes bei der Lektüre des Briefes. Gottlob, Sie scheinen zufrieden mit der Nachricht zu sein? fragte er interessiert.

Bert sprang lächelnd auf. ‚Jawohl, in allen Teilen,