-

420

-

und Bescheid bringen. Er scheint zum mindesten ge­schickt für seine Aufgabe zu sein. Ob vertrauenswürdig, weiß ich nicht! Vergessen Sie aber nicht, daß wir unmög­lich telephonieren können mit Ihrem Hause, wenn nicht Ihre Spur sofort durch die Überwachung der Fern­gespräche entdeckt werden soll... deshalb mag dieser Weg vielleicht der einzig richtige sein--

<<

,, Ja, sicher, das ist einleuchtend!" gibt Bert beruhig­ter zu und tritt an den ungefähr Sechzehnjährigen heran, ihn am Ärmel fassend und forschend in sein listiges Gesicht mit den flinken schwarzen Augen blickend. Aber sei es, daß er zu ermüdet oder ihm jede Minute wertvoll ist, zu der seine Lieben die gute Nachricht seines Entkommens erhalten er läßt wieder von dem Burschen ab und spricht nur zu ihm: ,, Also spute dich, mein Sohn, und grüße mir die Meinigen bestens- leb' wohl!"

-

Der Pfarrer bringt den Boten herunter und kommt dann zurück, um keuchend vor Asthma zu seinem Gaste zu sagen, der sich noch ein Glas Kognak eingeschenkt hat: ,, Nun kommen Sie bitte zur Ruhe, zumal ich in die Sakristei gehen muß! Es trifft sich gut, daß mein Kooperator für einige Wochen beurlaubt ist. So können Sie dessen Schlaf- und Ankleidezimmer solange haben, als es für Sie ratsam sein wird... Ihre Kleider kommen auch gleich dorthin!"

Hinter ihm tritt eine alte Frau mit braunem, runze­ligem Gesicht und den ergebenen Zügen eines getreuen Dienstboten ein und greift aus einer Ecke des Zimmers einen größeren Handkoffer auf, den Bert als den seinigen erkennt. Er will die alte Frau davon entlasten, aber sie winkt ihm schweigend ab und geht als erste hinaus in das Treppenhaus, dort ein paar Schritte nach links, um gleich darauf eine Stubentür zu öffnen und darin zu ver­schwinden. Die beiden Männer folgen ihr.

Ein schmaler Raum empfängt Bert. Vom Fenster steht ein Flügel offen. Schmal und dürftig ist alles darin; das Feldbett, der Kleiderschrank, der eiserne Waschtisch, Dinge, die das erste Morgenlicht kaum aus