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Stockhiebe, weil er bei seiner Arbeit ein Werkzeug zerbrochen hat!"
Gleich einem balzenden Auerhahn richtete sich der kleine Verwachsene bei dieser Ansprache auf und schoẞ, wie aus einer Pistole kommend, seine Entgegnung auf Aumeyer ab: ,, Ich habe nichts zerbrochen, sondern das Werkzeug ging ohne mein Zutun aus dem Leim- ich kann nichts dafür!"
,, Papperlapapp-Ruhe!" begehrte Aumeyer auf. Und setzte voll Hohn und hämischem Genuß hinzu: ,, Sechs Hiebe statt fünf wegen Widerspruchs!"
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Dem unglücklichen Männchen verkrampften sich die Finger, sein Gesicht wurde aschfahl. Er wich ganz an die Wand zurück, als müsse er sich selbst Gewalt antun, um nicht auf den Hohnvollen zuzustürzen. Jeder Muskel an ihm protestierte gegen das zu erleidende Unrecht. Dann brachte er unter Keuchen hervor: ,, Das ist gemeine Miẞhandlung eines Schuldlosen wenn das der Führer wüßte...."
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,, Schluß!" krähte nun Aumeyer hochroten Kopfes und mit überschnappender Stimme. ,, Zehn Hiebe, damit es sich gleich lohnt, dich in Berlin zu beschweren - los!!"
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Die Scharführer, die mit eingestemmten Fäusten und offenen Mäulern in den dummfrechen Gesichtern dem kurzen Diskurs gelauscht hatten, der hier scheinbar zu den großen Seltenheiten gehörte- packten nunmehr das hitzige Männlein mit dem aufrechten Sinn, hoben ihn wie eine Feder über den Fußboden hin vor einen der Stubentische... und während zwei von ihnen ihm die Unterarme rückwärts in die Höhe zerrten, so daß der Oberkörper zwangsläufig sich vorbeugen mußte, riß ein dritter ihm die Hose herunter und das Hemd in die Höhe.
Zwei weitere von den bärenstarken Kerlen, ausgefuttert wie Mastochsen, hatten sich mit den langen Stöcken bewaffnet, nachdem sie bereits in Hemdsärmeln und entblößtem Unterarm dastanden und holten
nun aus, indem sie mit weit gespreizten Beinen sich tief in den Kniekehlen wiegten, um ja die höchst mögliche
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