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nestelte an ihrer Handtasche und holte flugs eine Zigarettenpackung hervor, dabei mit kurzen, unschlüssigen Schritten auf den Capo zugehend....gescheites Ding', gab dieser im stillen schmunzelnd zu und hielt ihr die Hand entgegen.
Da richtete sich unter Ächzen auch der miẞhandelte , Rote auf, stand einen Augenblick wie betäubt da, stöhnend vor Schmerzen in Leib und Gliedern- und sah auf das Gebaren seines Capos dann aber gleichfalls auf die Straße. und da... da war
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es, als ob durch ihn, wie durch das junge Weib dicht vor ihm, ein innerer Ruck ginge, so zwingend, daß es sie beide fast magisch aufeinander zuriẞ.
Für den Bruchteil einer Sekunde verlor Bert vollkommen die Fassung. Schreck und allerhöchste Überraschung brachten ihn förmlich aus dem Gleichgewicht.... Und durch den Leib der jungen Frau ging dasselbe Beben, als wolle sie aufschreien und sich auf ihn stürzen-- als sähe sie jedoch etwas, was zu grauenhaft war, um es zu ertragen, was für sie unauslöschliches Grauen und Entsetzen bedeutete....
Da rief sie mit zuckendem Munde leis: ,, Bertie!" und rang zugleich mit sich selbst; denn sie wollte nicht schwach werden. Die Zähne mußten mit aller Gewalt aufeinander gebissen werden, um das Aufschluchzen zu verhindern. Wo war, um Himmels Willen, das von ihm geblieben, was sie kannte? Wo waren die männlich herben Züge des gepflegten Kopfes, die großen, glänzenden Augen, das sieghafte, jeder Mühsal spottende Lächeln von einst um den beweglichen Mund?
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Wie? Das da, diese gekrümmte Gestalt in der lächerlichen Kleidung, beschmutzt, verschmiert, von feuchtem Sand entstellt das soll der gleiche sein, den sie kennt, den sie liebt ja, den sie liebt? Dessen Schläfen eingefallen und grau sind, dessen Backenknochen durch die hohlen Wangen stechen? Dessen Blick stumpf und verschleiert ist? Nur allein die Nasenflügel in ihrem Vibrieren verraten noch die nervöse Spannung, die ihn erfüllt.
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