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arbeiten hatten. Sie unterstanden einem flinken, kleinen Capo mit lustigen Augen, einem tüchtigen Fachmanne namens Statz, der jedem Häftling seine Ruhe ließ, sobald nicht eine Meldung für ihn selbst zu befürchten war.
Riesige Sandhaufen mußten von der Nähe der Straße, wo sie abgeladen worden waren, nach hinten geschaufelt werden. Dazu dienten eben diese elf Mann vom Kommando Knör.... Für Bert war es geradezu eine Erlösung, für ein paar Tage von der Nähe seines Peinigers befreit zu sein.
Er arbeitete daher in gemäßigtem Tempo fort und warf nur hin und wieder einen Blick auf die Fahrstraße, auf der auch Zivilpersonen vorbeikamen, nur entsprechend der Ärmlichkeit und Weltabgeschiedenheit der Gegend herzlich wenige und kaum je etwas anderes, als ein verhutzeltes Bäuerlein mit einer Kuh am Strick oder ein Beerenweiblein im wollenen Kopftuche oder zwei, drei rotznasige Kinder, die barfuß und scheu vorüberschlichen.
Aber nicht lange sollte er sich seiner Ruhe erfreuen. Ein SS.- Scharführer tauchte als Kommandoführer auf und zu Berts großem Pech der gleiche Wüterich, der seinerzeit im Steinbruch Dienst getan und ihn beim Rasten erwischt hatte.... Kaum sah dieser vierschrötige Kerl, ein ausgefutterter Dickhäuter, ihn wieder, als er auch schon auf Berts Standort zuging, um sich obenhin auf den Sandhügel zu stellen, an dem der, Rote' arbeitete.
,, Zeig', was du inzwischen gelernt hast, du faules Gestell!" schrie er von oben herunter, die Hände in den Hosentaschen vergraben.... ,, Schmeiß' hier herauf!" befahl er. Und als es Bert nicht sofort gelang, die bedeutende Höhe mit seinen Schaufelwürfen zu erreichen, stieß der Bulle seine Stiefel so in den losen Sand, daß ein dichter Fächer von Kies nach dem andern dem Untenstehenden ins Gesicht, in den Hals und über den Rock spritzte.
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, Willst du weiter arbeiten, Mistvieh erbärmliches!" brüllte er von oben herunter, als der Häftling sich schüt
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