-
-
128
eine Erlösung, daß er nicht mehr zum großen Steinbruch zurückkehren sollte.... War das nicht vielleicht eine Verbesserung? Wo konnte es übler sein als dort drauBen? Aber selbst das, was er sich nie hätte träumen lassen, trat ein: er sehnte sich bald effektiv nach der zwar unsinnig schweren, aber wenigstens gleichbleibenden Arbeit des Steinetragens zurück. So katastrophal war der Wechsel, den er durchzumachen hatte.
Die, Planierung III' war das Mädchen für alles im Lager. Sie unterstand einem Capo, der an brutalster Behandlung seiner Leute, an Prügeln, Stoßen, Schreien und ewiger Unzufriedenheit mit jeder Leistung von keinem im Kz zu übertreffen war.... Wo nur irgendeine hundsgemeine Plackerei zu erledigen war, übernahm er sie aus freien Stücken noch zu dem normalen Pensum seines Kommandos hinzu, jagte seine Leute umher wie einen Schwarm aufgescheuchter Tauben, brüllte mit ihnen auch ohne jeden Grund herum; trat sie ins Gesäß, schlug sie mit der Faust zu Boden und ließ keinem auch nur eine Minute Rast.
Selbstredend trug ihm dies Bemühen lobende Anerkennung der Lagerleitung ein, aus der täglich sein freier Zutritt zur SS.- Küche resultierte. Von Gestalt ein Koloẞ an Größe, Breite, Schwere, das Gesicht mit den stechenden, kleinen Augen beherrscht von einem tierhaften Kinnbacken, wurde seine Bulldoggnase trefflich ergänzt von der kurzen, zurückfliehenden Stirn. Seinem Berufe nach gehörte er ebenfalls zu der in Flossenbürg dominierenden Gilde der Zuhälter.
In besonderem Haß standen bei ihm alle Häftlinge aus besseren Kreisen, insbesondere aber Militärs. Still fried stand schon seit Beginn unter seinem Befehl und winkte Bert betrübt zu, als sich dieser dicht neben ihm einreihte.
Gleich zu Anfang, als die Leute ihr Werkzeug in einem Schuppen gefaßt hatten, begann Capo Knör, wie er hieß, mit seinen Drangsaleien.... ,, Aha, was seh' ich, jetzt hab' ich zu dem Kommandanten und Baron auch noch den Herrn Oberst bekommen, der vom Steinbruch ab


