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Waggons Platz, die Gewehre, Pistolen, Batterielampen und ab rollte der lange Güterzug in der Richtung auf München .

griffbereit

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Hier noch ein kurzes Wort über die Kennzeichnung und Einordnung der Häftlinge im Lager: die farbigen Dreiecke auf der linken Brustseite unter dem Nummer­streifen. Diese vielleicht handtellergroßen Flecke aus simplem Fahnenstoff verrieten die Kategorie, welcher der Häftling angehörte- und zwar: rot für die politischen Gefangenen, wie Bert und seine Freunde. Grün für die Berufsverbrecher, schwarz für die, Asozialen weiß der Himmel, was die Gestapo darunter verstand! braun für die, Arbeitscheuen' auch schwierig zu De­finierende im rechtlichen Sinne- blau für die sogenannten , Emigranten', zumeist frühere Angehörige der französi­ schen Fremdenlegion und ähnliche; violett für die Bibel­forscher, rosa für die Homosexuellen, gelb für die Juden, deren Dreieck, falls sie, Rassenschänder' waren, noch schwarze Umränderung trug und schließlich Heeres­angehörige, die sich irgendwie politisch miẞliebig ge­macht hatten( zu denen Bert eigentlich auch gehört hätte), mußten das rote Dreieck mit der Spitze nach oben tragen... also, wie man sieht, eine ganz stattliche Farbenskala von Kennzeichnungen.

Wohin die Fahrt nun eigentlich ging, wurde nach üblicher Lagersitte niemandem verraten. Man ratterte los und überließ die Häftlinge ihren bangen Kombina­tionen.... Aber als der Zug über München schon längst hinaus war und von dort nach Norden abgedreht hatte, alsdann im Städtchen Weiden in der Oberpfalz lange Zeit still lag, um schließlich auf das Geleis einer kleinen da wußte Bert Nebenbahn geschoben zu werden Bescheid und teilte seinen Kameraden die Vermutung mit: es gehe nach dem Lager Flossenbürg in der soge­nannten, Steinpfalz'.. also nun wußte man es!

Und zugleich erinnerte sich Bert eines eigenartigen Erlebnisses im D- Zuge nach Berlin , bereits vor zwei, drei Jahren. Er hatte im Speisewagen Platz genommen. Kurz nach Weiden, wo sie jetzt hielten, setzten sich