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sehr verstanden sein. Bei Ungewohnten muß es zu einer, Mordsgaudi' führen.
Also los! Zu fünfen in der Reihe angetreten, bekommen die Neuen den Befehl, im, Marsch- Marsch' zur Kammer zu sausen. Die erste Gruppe kommt mit aller Mühe über die Kalkkiesel bis zur Schotterstelle und fällt dort unfehlbar vornüber infolge der Schmerzen, die ihnen die scharfen Kanten und Ecken der Basaltwürfel verursachen. Hier flitzt nun die Gerte des Brutalen mit klatschenden Hieben auf die Rücken der Nackten, die sich jammernd aufrichten, erschöpft wie sie sind, vorwärts drängen, weil die nächsten hinter ihnen schon ängstlich stoßen. zwar kommen sie wieder hoch, aber inzwischen ist die pfeifende Gerte wohl zehnmal auf ihre Rückseite geflitzt und hat ihnen die nasse Haut hochrot gefärbt, den weiteren nicht minder und so fort in der Folge, bis der Scharführer nicht mehr kann und prustend vor Atemlosigkeit und Lachen sich die Seiten halten muß... sein Kamerad klopft ihm mit anerkennendem Wiehern auf den Rücken, Kerle, so recht zu Schinderknechten dressiert.
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Bert hat diese echt, Dachauer Gaudi' voll Entrüstung verfolgt und beschlossen, sich nicht zu dem gleichen Schauspiel herzugeben, koste es, was es wolle. Mit zusammengebissenen Zähnen, doch den Blick stahlhart auf den Kerl gerichtet, geht er auf dem Fußsteig, nicht auf der Fahrstraße, auf die Scharführer zu und sieht den Rohling dabei so durchbohrend an, daß dieser verblüfft beiseite blickt und nichts gegen den Neuen einwendet, der stracks hinter ihm auf die Kammer zugeht. Im Unterbewußtsein erinnert sich Bert dabei eines altrömischen Schriftstellers, der von einem Nordländer erzählt, wie dieser allein durch die Schärfe seines Blickes sogar Feinde erschreckt und gebeugt habe.
So das wäre überstanden! Unter die Fülle von wehklagenden Männern gemischt, die ihre letzte Lebenskraft zusammengerafft haben, um den Eingang zu erreichen, stellt Bert sich an und bekommt schließlich ein Bündel gestreifter Leinenkleidung hingeworfen, die ihm


