sind, zu tief beeindruckt von dem skrupellosen Willen zur Gewalttätigkeit, der sich in der gesamten Anlage des Kz zu erkennen gibt, aus jeder seiner Anordnungen spricht; splitternackt und geschoren, wie sie nach wochenlangem Umhergeworfensein ohne nennenswerte Verpflegung nun hier stehen, mit matten Körpern, fast entseelt, zitternd und ergeben, wie frisch geschorene Lämmer

Aber als hätten die Brausen über ihnen nur auf den Abgang des Toten gewartet, beginnt das Wasser nun von oben zu zischen und zu sprudeln; erst eiskalt, so daß alles schaudert, alsdann siedeheiß, daß alles flüchtet und end- lich einigermaßen brauchbar.... Handtücher zum Ab- trocknen gibt es freilich nicht, wo denkt der Laie hin! Man treibt die Leute vielmehr naß in den frischen Herbst- wind draußen hinaus, der wird sie schon trocknen wems etwa schadet, um so besser!

Zu dem ersten Scharführer gesellt sich jetzt ein zweiter, ein Kerl mit abstoßend brutaler Visage, so recht ein Typ, wie er für einen Filmregisseur als Darsteller eines verworfenen Gangsters geeignet wäre. Er hält eine derbe Gerte in der Hand und fuchtelt mit ihr voll Munterkeit herum. Und nun hebt ein Zwischenspiel von besonderer Ergötzlichkeit an, herzinniger Genuß für alle herumlungernden SS.-Männer von rechtem Schrot und Korn:

Alle Neuen treten vor dem großen Wirtschafts- gebäude, welches Bad, Küche, Vorratsräume, Kleider- kammer enthält, mit bloßen Füßen an. Das Gehen fällt schwer, denn die Fahrstraße ist mit zerkleinerten Kalksteinchen beworfen, die verdammt spitze Kanten und Ecken aufweisen. Am Ende des langen Gebäudes liegt die Kleiderkammer, wohin sie gelangen müssen, und zwar im Laufschritt selbstverständlich das ist Lagersitte! Doch ein Mittelstück der Straße ist aufgerissen und wird frisch beschottert. Dort liegen zwischem weichem Erdreich kleine bläuliche Basalt- würfelchen, wie man sie auch zum Pflastern verwendet. Über sie mit nackten Sohlen hinwegzukommen, will