Orr Robespierre, dort der massive, redegewaltige Danton! Natürlich hatte der ‚Führer‘ an diesen Wänden so wenig etwas zu suchen als der ‚Marat‘ der Bewegung: Joseph Goebbels. Und was sollte Hitler auch hier, offengestan- den? Er ist doch längst in den Händen jener beiden Auguren dort. Ein leiser Schauer läuft dem Häftling beim Anblick der Bilder über den Rücken. Das blitzartige Aufzucken der Augenbrauen verrät mehr von seiner Verachtung dieser Gesellen und ihres Treibens als stundenlange Er- klärungen vermöchten.... Wie lange wird es noch dauern, denkt er flüchtig bei sich, bis ihr offenkundig zu ‚Amokläufern gegen die gesamte kultivierte Welt‘ ge- worden seid? Dann betrachtet er den Beamten, der ihn herein- geführt hat. Sein Verlangen kann nicht von wesentlicher Bedeutung sein, sonst hätte die Gestapo niemals ein solch altes Faktotum, im Gamaschendienst ergraut, damit beauftragt. Endlich hat der schwerfällige Mann den richtigen Akt gefunden und liest zur Bestätigung nochmals vom Deckel den Namen des Häftlings ab: ‚ROBERT PAUL JOR- DAN, geboren am 17. 11.1895 zu München, von Be- Tut en.“ Er stockt dabei und hebt überrascht den Graukopf. ‚„‚Woas san’s?“ fragt er in unverfälschtem Wienerisch. „An Oberst im Generalstab san’s?“ „Nun ja“, versetzt der Häftling schlicht. ‚Was weiter?‘“ „Na hören’s!““ Das graue Schreibstubengesicht kann sein Erstaunen noch nicht verwinden. ‚Ja— alsdann— hat Eana Ihr Kommando nöt z’Hilf komma könn’?‘“ „Gewiß hat es alle Hebel in Bewegung gesetzt, mit dem Erfolge, daß meine Lage nur noch aussichtsloser wurde!“ Als der Oberst aber sieht, wie verständnislos das alte Faktotum den Kopf schüttelt, eines jener völlig harm- losen Instrumente eines bösen Willens, die von der früheren Polizei Österreichs zu nebensächlichen Arbeiten