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Hermelin und dem Gekicher der Welt. Nun ist er sogar Reichsmarschall geworden und doch bloß ein ,, Unteroffizier großen Stils" geblieben, um mit Heinrich Treitschke zu reden.
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Aber da hängt ja auch das Photo des eigentlichen Machthabers über das gegenwärtige Deutschland und über diese Räume insbesondere: des Reichsdämons Heinrich Himmler , des Diktators der Diktatoren, der sie alle wie Marionetten in der Hand hält... sein Bild zeigt Kneifergläser, die vor eitlem Selbstbewußtsein funkeln; Lippen, die von Eigensinn und Engherzigkeit sprechen. Es ist das Gesicht einer feisten Ratte alles in allem vielleicht der Idealkopf eines Haushofmeisters oder besseren Lakais... aber die wenigsten Menschen werden auch nur ahnen, welche diabolischen Kräfte in diesem verruchten Manne und Massenmörder wohnen. Seine Füße müssen von Blut umflossen sein, sein Gewand schwer und feucht von Tränen
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Sein Blick hat etwas von dem tückischen Auge einer Hyäne hinter Gitterstäben, seine aalglatte Miene die Schleimigkeit des skrupellosen Intriganten... und wieviel Niedrigkeit und Sadismus verbirgt sich hinter der pappledernen Würde, die sein Schutzschild nach außen ist. Dank seiner Initiative hat sich die Geheime Staats polizei zu jenem überscharfen Instrument entwickelt dem Fluch über Deutschland ! das den nichtigsten Vorfall zu einer Haupt- und Staatsaktion aufbauscht und ihn den überlasteten Gerichten zuführt oder haltlos Verdächtigte in den Kz- Lägern verschwinden läßt....
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,, Le genie du mal", würden die Franzosen ihn nennen oder wie Schiller über Drako spricht: ,, Ein Mann ohne Mitgefühl, der der menschlichen Natur nichts Gutes zutraut, alle Handlungen bloß im Spiegel seiner eignen trüben Seele sah und ganz ohne Schonung für die Schwächen der Menschheit war"- Denn hart sein darf nur, wer auch ein Herz hat.
Noch mehr freilich, denkt der Häftling bei sich, ähnelt er Robespierre , der auch seine kalte Grausamkeit hinter einer schwammigen Noblesse verbarg. hier


