gewesen seien. Erschöpfung durfte es nicht geben, das galt als Verstellung. Auch dafür gab es nur harte und grausame Strafen. Man trat den Leuten, die am Boden lagen, auf die Hände, bis das Blut herausspritzte. Man überschüttete sie mit Wasser, ließ sie trocken werden und wiederholte die Prozedur. Wenn einer umfiel, so konnte man damit rechnen, daß er an diesem Tage sterben werde, so sehr riẞ man sich zusammen, um den Quälereien zu entgehen. Die sogen. kleinen Strafen verlängerten die Lagerhaft um Monate, die großen Strafen um Jahre. Eine kleine Strafe war Sonntagsarbeit bei Nahrungsentziehung. Gewöhnlich dauerte diese Strafe 6 Sonntage. Zu den großen Strafen zählte die bereits angeführte Auspeitschung, die bisweilen vor allen vorgenommen wurde. War einer blutig geschlagen, dann wurde er mit Jod eingepinselt. Die gefürchtetste Strafe war das Hängen. Der Betroffene wurde so in die Höhe gezogen, daß die Füße nicht ganz den Boden berührten. Kamen die Füße durch die Körperschwere auf den Boden, dann wurde wieder gezogen. Wurde der Gequälte nach einer Stunde wieder freigelassen, dann konnte er mit seinen Armen nichts mehr anfangen, sie waren gelähmt. Dazu kam Dunkelarrest, bei welchem die ersten drei Tage nichts zu essen verabreicht wurde. Kraut und Steckrüben waren hernach die Kost. Es gab außerdem Strafen und Entehrungen, die wir aus Gründen des Anstandes nicht anführen können, Ausgeburten einer satanischschmutzigen Phantasie. Mancher hat 48 Tage Dunkelarrest durchgemacht.
Man kann sich vorstellen, was dieses Leben und diese Behandlung für feinfühlige, geistig hochstehende Menschen bedeutete. Unser Berichterstatter war zusammen mit dem ehemaligen Reichstagsabgeordneten Jost, mit Pfarrer Niemöller¹) dem erfolgreichen U- Bootskommandanten des ersten Weltkrieges, mit einem polnischen Bischof, einem tschechischen Oberst²), einem Bürgermeister von Wien , mit dem Jesuiten
pater Le Büchleins
1) Pfarrer Niemöller war in einem Ehrenbunker, wo nicht gearbeitet werden brauchte,
ten und Priester Mit eine gesorgt, gespende
2) Ein anderer Häftling spricht von einem Tschechischen General. Es ist wohl dieselbe Persönlichkeit.
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