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N. meines Wissens noch kein Pfarrer. Vielleicht wollen sie das bei Dir auch verhüten. Etwas vulkanisches Blut scheint mir jedoch dort vorhanden zu sein."
Es trifft zu, daß in den letzten hundert Jahren in N. kein An Pfarrer gestorben ist, sie sind alle vorher abgezogen. der Kirchenmauer stand ein verwitterter Grabstein, den ich mit Mühe entzifferte. Er berichtet von einem Pfarrer Moll, der von 1815-1835 Pfarrer in N. war und an Gehirnverkalkung gestorben ist. Deshalb ist er wohl auch dort geblieben. Gelegentlich eines Pastorationsbesuches entdeckte ich in
einer Familie ein kleines, sehr wertvolles Porträt dieses Pfarrers und erstand es für mich. Es soll aber später in den Besitz der Pfarrei kommen. Während der braunen Herrschaft wäre es nicht zweckmäßig gewesen, eine solche Stiftung zu machen.
Nun zur zweiten Äußerung meines Bruders: ,, Die Durchführung des Konkordates wirst Du gelesen haben in Nr. 252 der Bodenseezeitung. Darin ist den Geistlichen Schutz zugesagt und unzulässiges Vorgehen gegen sie, namentlich Zusammenrottungen zur Erzwingung der Inschutzhaftnahme oder Versetzung mit aller Schärfe untersagt usw. Nach dieser Verfügung des badischen Innenministeriums dürfte Dir das Gleiche in N. nicht mehr passieren. Außer N. habe Ausnahmerechte."
Mein Bruder hatte keine Ahnung, daß mein Hinweis auf das Konkordat mit Hohn beantwortet wurde. Das war eben das Traurigste, daß das neue Regime mit Hinterhältigkeit, Zweideutigkeit, Lüge und Heuchelei operierte.
Der Leiter meiner Marienritter hat diese Atmosphäre sehr früh gespürt. Von einer Tagung der Marienritter des Seekreises im Exerzitienhaus in Hegne schrieb er am 21. November 1933,, Es war für mich eine große Wohltat, wieder einmal unter Männern zu sein und ohne vorsichtigen Seitenblick mit Männern zu reden, die vom Scheitel bis zur Sohle katholisch sind, die so katholisch sind, wie man es heute im überchristlichen Dritten Reich fast nicht mehr sein darf." Nach dieser treffenden Bemerkung fährt er fort:„ Im Verlaufe dieses Things¹) wurde beschlossen, an den hochwürdigsten Herrn Erzbischof und an den hochw. Herrn Burgkaplan von St. Martin am Kreuzberg2) Grüße zu senden. Das erstere
1) Versammlung des Deutschen Marienritterordens.
2) Die Ortsgruppe des Deutschen Marienritterordens hatte diesen Titel. Siehe Seite 62.
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