( Landratsamt) nach Stockach gerufen wurde, wußten in N. nur einige Eingeweihte von der Sache. Während meines Aufenthaltes in Stockach ging ein SA- Mann herum, um zu einem ,, Gaudi" in Stockach einzuladen. Von meiner Pfarrei waren nur ganz wenige Leute bei der Demonstration in Stockach . Auch die Stockacher Bevölkerung hielt sich fern. Auch in der Wiedergabe einer Stelle aus der Katechis­musstunde" ist ein wesentlicher Ausdruck weggelassen wor­den, so daß der Sinn irrig wird. Jene Katechismusstunde richtete sich in gleicher Weise gegen religiöse Anschauungen mehrerer Parteien."

Das Erzb. Ordinariat hatte es nicht so eilig wie die Ge­genseite und wie die Verängstigten. Erst unter dem 28. Ok­tober erhielt ich folgende Antwort von Freiburg :

"

, Vom Kultusministerium wird uns unterm 18. d. M. Ab­schrift Ihres Briefes an den Kirchenrechner Martin vom 28. September d. J. mit dem in Anlage beiliegenden Schrei­ben des Landrats in Stockach vom 9. Oktober an das Mini­sterium mitgeteilt.

Gleichzeitig teilt uns das Ministerium ein Telegramm, da­tiert Stockach , 8. Oktober, folgenden Inhaltes mit: ,, die in N. tagende amtswalterversammlung des kreises stockach erhebt nachdrücklichen einspruch gegen die wiedereinsetzung des pfarrers stehle in N.== amann+"

Vom Herrn Minister werden wir im gleichen Schreiben ersucht, Ihnen im Interesse der Beruhigung der Bevölkerung in N. nahezulegen, daß Sie sich im Verkehr mit Ihren bis­herigen Pfarrkindern der größten Zurückhaltung befleißigen sollen. Wir können diese Forderung aus seelsorgerlichem Interesse nur unterstützen und möchten Sie ersuchen, die Korrespondenzen mit Mitgliedern Ihrer Pfarrgemeinde auf das unbedingt Notwendige einzuschränken und darin nicht nur das Herz, sondern auch den Verstand mitsprechen zu lassen. Es muß heute immer mit der Bekanntgabe solcher Briefe gerechnet werden.

Wir werden in den nächsten Tagen in der Lage sein, Sie Ihrem Wunsche gemäß auf eine andere, Ihren Kräften ent­sprechende Seelsorgerstelle anzuweisen.

Der Generalvikar."

Ich habe die Sprache der Kirchenbehörde gut verstanden, ich wußte auch ganz gut, wie ich den scheinbaren Tadel zu

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