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Er starb nach langem Krankenlager im März 1945 an Tuber­ kulose ; niemals hat ihn die Hoffnung verlassen, und sein starker Glaube hielt ihn bis zum letzten aufrecht.

Zum Schluß lag die Leitung in den Händen von Tierarzt Dr. Drucker, der erst Anfang 1945 aus der Tschechoslowakei gekommen war und da­her zu den wenigen gehörte, die gerettet worden sind.

III. DAS GEMEINDELEBEN

1. Der Gottesdienst

Gottesdienst fand regelmäßig am Sonntag und an den Feiertagen um neun Uhr vormittags statt. An den großen Feiertagen wurde zuweilen zweimal- am Vormittag und am Nachmittag-Gottesdienst abge­halten.

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Vorher wurde meistens mit Hilfe einiger Herren der katholischen Gemeinde, deren Andacht sich um elf Uhr anschloß der Altar her­gerichtet, das Kruzifix aufgestellt, das Marienbild in seinem schweren Gestell zurechtgerückt, das Ganze mit Kerzen versehen und mit Blumen, so weit möglich, geschmückt. Nach dem Gottesdienst mußte alles- wegen anderweitiger Benutzung des Raumes wieder weggeräumt werden.

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Die liturgische Gestaltung konnte nur sehr einfach gehalten werden, da bei der geringen Zahl geeigneter Stimmen, die sich für Übungen frei­halten konnten, es trotz aller Bemühungen nicht gelang, einen befriedi­genden Chor zu bilden. Anfangs fehlte es auch an einem Instrument, bis zunächst eine nicht zur Gemeinde gehörige Berliner Geigerin, Fräulein Fürth die auch umgekommen ist freundlicherweise half, nachdem es unter großen Schwierigkeiten gelungen war, für die kurze Zeit des Gottesdienstes eine Geige von der Verwaltung geliehen zu erhalten. Später stand ein Harmonium und zuletzt ein Flügel zur Verfügung. Ge­legentlich wurden in die Liturgie musikalische Darbietungen von bedeu­tenden Künstlern Gesangs -, Violin- und Klaviersoli eingefügt. Die Gottesdienstordnung war folgende:

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Nach der Präambel wurde der Eingangschoral gesungen, dann im Chore ,, Ehre sei Gott in der Höhe".

Darauf wurde die Epistel verlesen und im Anschluß gemeinsam das Glaubensbekenntnis gesprochen. Sodann wurde das Evangelium gelesen und nach Singen des Chorals die Predigt gehalten.

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Ihr folgte das Gebet entweder ein freies oder ein stilles oder eines der Gebete aus der Agende, mit aus der Sachlage sich ergebenden Ab­änderungen; dabei wurde auch immer Deutschlands und derjenigen Füh­rung gedacht, die zu seiner Rettung berufen sein möge, zwar in völlig verständlicher Form, aber doch mit der gebotenen Vorsicht. Leider er­

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