habe, einen Eid abzulegen und sich bekannten zu dem Satz:., Dies ist ein Frevel an der unschuldigen Kinderseele", daß der Besuch der Kirche stets zunahm. Dies war offenbar ein Protest gegen die Maßnahmen des Systems gegen die Kirche. Als die Kreuze aus der Schule entfernt wurden, zogen Frauen zum Rathaus und forderten die Kreuze zurück. Daß endlich keiner von all diesen Gegnern des Nationalsozialismus ein Wort sagen durfte, da das Spitzelsystem ausgebaut war bis in die Familien hinein. Die Kinder wurden. unter Hinweis auf ihren Eid verpflichtet, Vater und Mutter anzu­zeigen, wenn diese eine Bemerkung gegen den Staat oder das Regime machten. Das Volk wehrte sich gegen die vielen Lügenmeldungen. Aber es half nichts. Es war sogar soweit gekommen, daß viele überhaupt nichts mehr glaubten.

Sodann sagte ich ihm: ,,, Wir werden alle, die sich etwas zuschulden kom­men ließen, zur Verantwortung ziehen, und zwar ohne Unterschied des Amtes und Standes. Wir werden uns bemühen, der Welt zu zeigen, daß wir guten Willens sind, das wieder gutzumachen, was jene unglückseligen Men­schen angerichtet haben. Man muß uns im Ausland nur Zeit lassen und etwas Verständnis für unsere so schwere Lage entgegenbringen."

Am 7. Mai teilte mir mein Arzt, Herr Dr. Suire, ein französischer Häftlingsarzt, mit, daß er mich für das amerikanische Lazarett in Vorschlag gebracht hätte. Es dauerte aber doch noch einige Tage, bis ich dann am 9. Mai abtransportiert wurde. Mit 15 Kameraden wurde ich in das frühere SS- Lazarett gebracht. Vor einem Zelt hielt das Auto. Hier wurden wir desinfiziert.

Danach wurden wir in Baracke 76 geführt. Drei Tage bekamen wir spär­liches, aber gutes Essen. Trotzdem trat großer Hunger ein. Denn mit Tee und drei Löffel Suppe konnte man nicht satt werden. Die meisten, die hier untergebracht waren, waren unterernährt und durften nicht sofort volles Essen bekommen. An die Stelle der natürlichen Speise traten Speisen mit Vitaminen der verschiedensten Form, z. B. Normal Humen Plasma 250 C. C. in die Venen eingespritzt. Die Behandlung war sehr höflich und medizinisch gesehen, sehr korrekt. Es waren dort Ärzte, eine Schwester und als Pflege­personal polnische Geistliche aus dem Lager. Alle waren um jeden einzelnen Kranken sehr bemüht, jeden angängigen Wunsch zu erfüllen.

Am Sonntag, dem 13. Mai, wurde das SS- Krankenhaus im Lager durch die amerikanischen Truppen evakuiert. Es fuhren verschiedene Autos vor, in welche die Kranken eingeladen werden sollten. Jeder einzelne Kranke kam vor eine Untersuchungskommission. Man hatte nämlich erfahren, daß sich viele SS- Leute hier versteckt hielten und sich krank getarnt hatten. Man stellte die Kategorien fest, die gesondert voneinander abtransportiert wur­den: 1. solche, die wirklich krank waren, 2. solche, bei denen man Waffen fand, und 3. solche, die sich im Krankenhaus verborgen gehalten hatten.

An demselben Sonntag, dem 13. Mai, fand abends um 8 Uhr, auf der Blockstraße zwischen den Krankenbaracken ein Gottesdienst statt. Ein pol­nischer Priester las die heilige Messe, polnische Lieder wurden gesungen. Pfleger und Kranke nahmen an dem Gottesdienst teil. Wer hätte jemals

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