S
r
g
1
e
I
e
r
it
h
n
11
h
I,
m
I
ㄨ ˊ
en
er
1-
ls
früher daran gedacht, daß es einmal möglich wäre, in einem SS- Lager eine heilige Messe zu feiern! Nun war es Wirklichkeit geworden.
Nach einigen Tagen, am 19. Mai, wurden wir in das Deutsche Rote- KreuzLazarett überführt. Hier waren Ärzte der deutschen Wehrmacht und holländische Pflegeschwestern. Die Holländerinnen waren seinerzeit dienstverpflichtet worden. Sie wurden gezwungen, sich zu entscheiden, entweder als Fabrikarbeiterinnen oder als Pflegerinnen zu gehen. Sie entschlossen sich dem Roten- Kreuz- Dienst zur Verfügung zu stellen. Es waren auch verheiratete Frauen unter den Pflegerinnen. Ihre Männer waren entweder in deutschen Diensten gefallen, oder sie hatten sich von ihnen scheiden lassen. Sie fuhren nach Berlin und wurden SS - Krankenschwestern. Die Situation war nun nach dem verlorenen Kriege so, daß sie nicht mehr nach Holland zurückkonnten. Sie taten Dienst als deutsche Kriegsgefangene. Die Pflege war sehr gut, das Essen reichlich und die Bedienung in einzelnen kleinen Zimmern bequem. Das Lazarett war durch ein Tor abgeschlossen, so daß ein Verkehr mit dem übrigen Lager nicht möglich war.
Mittlerweile waren alle deutschen Häftlinge aus dem Lager in SS - Baracken verlegt worden und warteten hier auf ihre Entlassung. Man hatte gedacht, daß diese Entlassung rasch vor sich ginge. Jedoch wir hatten uns getäuscht. Seit der Übernahme des Lagers durch die Amerikaner vergingen 6 Wochen, ehe die Entlassungen anfingen. Zuerst wurden die Holländer, dann die Belgier und Franzosen abtransportiert. Vorher hatte der Schwedische Sanitätsdienst große Autobusse zur Verfügung gestellt und die Dänen und Norweger mitgenommen. Die deutschen Geistlichen sollten zuerst entlassen werden. Einige warteten nicht ab, bis sie offiziell entlassen wurden. Aus dem Lazarett war ich verlegt worden in die SS - Baracke, in der die deutschen Pfarrer untergebracht worden waren. Auf dem Platze vor der Baracke hatten Kameraden eine Bühne errichtet, auf der ein Sarg stand. Hier wurde eine Totenfeier gehalten. Die Veranstalter waren die kommunistischen Kameraden, das Programm war dieses:
Programm der Totenfeier.
1. Trauermarsch
2. Rezitation Unsterbliche Opfer
-
3. Ansprache Kamerad Wagner
·
4. Musik Moorsoldaten- Intonierung
5. Rezitation- Als Opfer seid Ihr gefallen
6. Ansprache- Ausländischer Delegierter
7. Sprechchor- Wir Toten sind größere Heere
8. Gesang- Moorsoldatenlied
9. Musik
-
Marsch
10. Gesang- Brüder, zur Sonne, zur Freiheit.
213


