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unsere sudetendeutschen Kameraden in den Reihen der tschecho-slowakischen Armee in Frankreich gegen Hitler-Deutschland standen in der Zeit, wo manche von Euch Hacha und anderen Verrätern zugejubelt haben und manche von Euch ehrlich für die deutsche faschistische Armee in der Kriegs- industrie gearbeitet haben.
Bedenkt dieses, dann urteilt! Manche von Euch sind heute noch bereit, SS -Offiziere zu decken, welche„gut“ sein sollten, obwohl sie schon vor zehn und mehr Jahren freiwillig in die Reihen der SS traten und mit ihrem Namen alles das, was wir selbst erlebt und was um uns herum geschah, gedeckt haben.
Unsere Kameraden werden wir verurteilen. Will uns jemand helfen, schlechte Leute aus unseren Reihen zu entdecken und zu entlarven, so soll er seine Klage uns vorbringen, wir sind ihm dankbar. Jedenfalls stimmen wir nicht zu, daß man die Ehre unserer Kameraden angreift, denn ihre Ehre ist unsere Ehre. Uns bindet nicht nur die gemeinsame Sache des langjährigen Kampfes gegen Nazismus und für Demokratie, sondern besonders gemein- sam vergossenes Blut.
Sollte aber durch diese künstlich entfesselte Stimmung einem deutschen Spanienkämpfer auch nur ein Haar gekrümmt werden, werden wir zu Hause bei unserer Regierung die Untersuchung und schärfste Bestrafung der Schul- digen verlangen.
Jeder hat das Recht zu urteilen, aber niemand hat das Recht, größere Strafen zu geben als der, der die größten Opfer gebracht hat: Sowjet-Ruß- land, welches gerecht die Schuldigen bestraft, aber die Unschuldigen nicht massakriert. Wir wollen Menschen sein und keine Bestien wie die Nazis.
Tschecho-Slowakische Gruppe der „FREIWILLIGEN SPANIENKÄMPFER“
Unter den Häftlingen war eine große Nervosität, weil man ihnen ihre
Entlassung versprochen und sogar für die nächste Zeit in Aussicht gestellt
hatte. Viele glaubten, in den nächsten Tagen entlassen zu werden. Jedoch die Amerikaner ließen sich Zeit. Nach einigen Tagen verteilten die einzelnen Komitees Fragebogen an ihre Mitglieder. Diese Fragebogen mußten in eng- Jischer Sprache ausgefüllt werden. Dies bedeutete natürlich eine große Ver- längerung der ganzen Angelegenheit, weil nicht genug Dolmetscher vorhanden waren. Der Fragebogen hatte folgende Fragen:
Name des Konzentrationslagers:
Datum: Ort:
Name des Lagerinsassen: Geschlecht: Geburtsdatum:
Staatsangehörigkeit: Glaubensbekenntnis:
Wohnungsanschrift: Beruf: Datum der Verhaftung: Durch wen:
Dachau 14


