Ein
Es
Kameradschaft
Die Kameradschaft im Lager hatte verschiedene Formen, und zwar je nach den Menschen, die gemeinsam die Zeit ihrer Gefangenschaft trugen. So war es im Lager allgemeine Anstandspflicht, kameradschaftlich, d. h. hilfsbereit zu sein. Und doch hatte die Hilfsbereitschaft verschiedene Grade, je nachdem der Betreffende einem nahe stand. So hielten die einzelnen Landsmannschaften zueinander und halfen sich gegenseitig. Auch die alten politischen Parteien hielten zueinander und wußten sich im Lager die guten Kommandos zu vermitteln. Doch man merkte, wo Kameradschaft Herzensangelegenheit und wo sie zu einer Freundschaft geworden war. Rührend sorgten manche für ihre krank gewordenen Kameraden im Revier, brachten ihnen Brot und Essen oft auf Schleichwegen, da der Besuch im Lazarett verboten war. Im allgemeinen war das Mitgeben im Lager selbstverständlich und führte bei einzelnen zur vollständigen Gütergemeinschaft. Um so mehr fielen die wenigen auf, die diese Gebefreudigkeit nicht besaßen und in ihrer egoistischen Einstellung hinter ihren Pappschachtel- Schätzen saßen und sich verschanzten. Bei einigen war der Gedanke und Wille sehr ausgeprägt, für Lebensmittel wichtige Gebrauchsgegenstände zu erwerben, z. B. Schuhe, Mützen, Wäsche aller Art. Insbesondere waren es Rauchwaren, die sehr gefragt waren. Dafür wurden hohe Preise gezahlt.
Ist im Lager eine Freundschaft möglich? Freundschaft im echten und tieferen Sinne? Ja! Doch sie ist sehr selten. Manchmal waren die freundschaftlichen Beziehungen nur äußerer Schein und bauten sich auf dem Grundsatz des ,, DO UT DES" auf.
Als katholischer Geistlicher empfinde ich es als Pflicht, hier auch ein Wort zum Verhalten einiger Standesgenossen einzuflechten. Wenn auch das berüchtigte Wort: CLERICUS CLERICO DIABOLUS keine allgemeine Gültigkeit beanspruchen darf, konnte man doch bei jahrelangem Aufenthalt im K. L. in verschiedenen Fällen die Beobachtung machen, daß einzelne ein bescheidenes Maß brüderlicher Gesinnung vermissen ließen, ganz zu schweigen von erschütternden Beweisen von Schadenfreude, wenn es diesem oder jenem Konfrater einmal schlecht ging. Nicht alle Geistlichen waren der Last dieser Tage gewachsen, nicht alle waren echte priesterliche Menschen. Aber grobe Enttäuschungen auf diesem Gebiet waren doch- Gott Dank!- die Ausnahme.
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Sehr stark waren die Bindungen der Nationalitäten untereinander, deren Auswirkungen bei einzelnen geradezu unchristlich zu werden drohten. Hier predigte der Chauvinismus sein lautes Wort. Man stellte sein nationales Bewußtsein über seine Religion, so daß es vorkommen konnte, daß die einfachsten Höflichkeitsformeln, z. B. Grüßen untereinander, fortfielen. Es liegt mir fern, diese Beobachtung zu verallgemeinern. Manches kann man sich so erklären, daß die fürchterlichen Erlebnisse, jahrelange Haft, Verlust der Ehre, der Stellung und des privaten Besitzes, die Sorge um die Zukunft, Trauerfälle usw. eine Herzenshärte zur Folge hatten, die bis zur allgemeinen Menschenverachtung zu führen drohte. In einer solchen seelischen Qual sind für uns alle nur unerschütterliches Gottvertrauen und der Glaube an eine bessere Zukunft geblieben.
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