Oftmals konnte man sogar offenen Haß zwischen den beiden Parteien fest­stellen, der zur Denunziation und Bestrafung der verhaßten Sozialisten führte. So wurde z. B. der Kapo des Reviers, Zimmermann, bezichtigt, er habe Kranke absichtlich zu Tode gebracht. Er wurde ins Gefängnis ge­sperrt. Die Untersuchung aber zeigte, daß die Anklage zu einer Bestrafung nicht ausreichte.

Eine eigenartige Spannung war gegeben durch die ,, Spanienkämpfer". Sie hielten sich für eine erprobte Kampftruppe des Kommunismus und zeigten dies auch oft anderen gegenüber. Auch sie verstanden es, sich gute Posten zu sichern, waren aber in ihrer ganzen Haltung gerecht und kameradschaftlich. Als dann 1943 im September 1200 Italiener ankamen, war damit eine neue Situation geschaffen, denn nun standen im Lager die Spanienkämpfer den italienischen Soldaten gegenüber, die in Spanien gegen sie gekämpft hatten.

Spannungen zwischen den Nationen: Man hatte im Lager für die anderen Nationen zwei Ausdrücke geprägt, nämlich ,, Rand- und Hilfsgermanen". Man spürte deutlich die Ironie heraus, mit der beispielsweise ein Holländer sich abweisend dieser Ausdrücke bediente. Bei vielen war ihre Haltung die Folge eines nationalen Chauvinismus, der sich oft in Habeffekten äußerte. Und doch konnte man es ihnen nicht übel nehmen, wenn man wußte, was sie selbst, ihre Familien und ihr Heimatland nach Kriegsbeginn durchgemacht hatten. Man denke nur an die Polen und insonderheit an die gefangenen Geistlichen.

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Eine besondere Spannung herrschte im Lager zwischen den Häftlingen mit rotem und grünem Winkel. Da die ersteren in der Überzahl waren, fielen die anderen um so mehr auf. Freilich konnte man in manchen Fällen fest­stellen, daß einer einen, grünen" Winkel zu Unrecht trug, da er kein Berufsverbrecher im eigentlichen Sinne des Wortes war, sondern von einer fehlgeleiteten Justiz dazu degradiert worden war. Im übrigen bleibt unbe­streitbar, daß unter den ,, Grünen" doch manche ,, schwere Jungens" waren, vor denen man sich in acht nehmen mußte, zumal wenn sie Geschäfte mit einem machen wollten. Sie versprachen vieles und hielten wenig. Daraus ergab sich dann ein erhöhtes Mißtrauen gegen alle, und man hielt sich ver­pflichtet, andere vor solchen Elementen zu warnen.

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Eine besondere Belastung für das Zusammenleben im Lager waren die mit ,, schwarzem" Winkel, das waren die Asozialen. Man mußte mit Menschen zusammenleben, die im früheren Leben die meiste Zeit in Gefäng­nissen und Zuchthäusern verbracht hatten, und die darum über die Vor­züge und Schattenseiten dieser oder jener Anstalt, des Personals, der Ver­pflegung in der köstlichsten Weise sich zu verbreiten wußten. Sie erzählten die tollsten Geschichten in den massivsten Ausdrücken, besonders wenn es um gewisse Dinge ging. Von Schamgefühl keine Spur. Man kann sich denken, wie schwer es für feiner geartete Menschen, nicht Vorbestrafte, besonders Persönlichkeiten höherer Bildung sein mußte, die nie im Leben ein Unrecht getan und mit der Justiz in Konflikt gekommen waren, jahrelang und auf ganz ungewisse Zeit mit solchen Elementen ständig zusammen zu sein. Man kann sich im Konzentrationslager nicht seine Umgebung wählen, sondern man wird oft in ganz, sozusagen unmögliche Situationen hinein­

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