Innsbruck , reichsdeutscher Bürger, stellte sich dazu. Er war 60 Jahre alt und vor vier Jahren verhaftet worden. Als W. zu ihm kommt, fragt er ihn: Was sind Sie?Rechtsanwalt, antwortete Kaulbach.Ein Stinkjude bist du. Sag es nur, was du bist! Als Kaulbach dies nicht tut, schlägt W. ihn rechts und links ins Gesicht, so daß K. zu Boden fällt. Als er nicht rasch genug aufsteht, tritt er ihn mit Füßen.Steh auf, du Hund! Warum bist du im Lager?Weil mein Sohn bei der chilenischen Gesandtschaft in London ist. Ich war Offizier im Weltkrieg 1914/18 und habe geglaubt, daß die SS deutsche Soldaten seien! Am Nachmittag erscheint er wieder, läßt alle Juden rufen und ist ausnehmend freundlich zu Kaulbach.Warum sehen Sie so schlecht aus?Weil ich kurz vor meiner Verhaftung eine Prostataoperation mitgemacht habe.Nun, dann sollen Sie mit einer leichten Büroarbeit beschäftigt werden in einem gewärmten Zimmer. Ich bezweifle, ob dies geschehen ist, denn Kaulbach war eines Tages nicht mehr auf dem Block, ünd wir haben nie wieder etwas von ihm gehört.

Auch er. wurde schuldie...!

Vor uns steht ein alter Herr, an dessen großer und stattlicher Erscheinung man sofort den ehemaligen Offizier erkennt. Im Lager ist er seit 1938. Jetzt leitet er eine Poststelle des Reviers. Emil war Oberstleutnant der öster- reichischen Armee und hatte sich näch dem Weltkrieg pensionieren lassen. Still und zurückgezogen lebte er in seiner Heimat. Als der Krieg ausbrach, hatte er Bekannten gegenüber geäußert, auch diesen Krieg werde England gewinnen. Längst hatte er diese Bemerkung vergessen. Da kamen die Deut- schen, besetzten auch das Gebiet, in dem er lebte. Einige Tage später wurde er verhaftet und sofort eingesperrt, dann in ein Lager überwiesen, und zwar zuerst'nach Sachsenhausen und später nach Dachau ..

Eine köstliche Episode sei hier festgehalten. Im Kreise seiner Mitge- fangenen erzählte er gerne von seiner Eroberung weiblicher Herzen. Be- sonders eine sei ihm bestimmt treu geblieben. Luise hieß sie. Sie werde ihm sicher einmal schreiben. Das war der Auftakt zu einem harmlosen Streich. Ein feiner Briefbogen wurde organisiert und darauf ein glühender Liebesbrief geschrieben. Als der alte Herr den Brief erhielt, war er voller Freude und las.begeistert den Brief seinen Mitgefangenen vor.

Heimatlos heimgeholt!

Er-war erst 42 Jahre alt, als er ins Lager kam. Man brachte ihn als Kranken. Seine Beine waren vollkommen gelähmt, weil er an einer unheil- baren Rückenmarktuberkulose litt. Hinzu kamen noch andere ‚Leiden, die ihn schon in den ersten Tagen als Todeskandidaten zeichneten. Er kam zu unserem lieben Pfleger Karl Schmidt, der sich seiner mit ganzer Selbstaufopferung annahm. Elf Decken hatte man ihm untergelegt, damit er ja weich gebettet war. Wenn man an seinem Bett vorbeiging, sahen zwei große Augen, aus denen ein Leben voller Schmerz und Enttäuschung sprach, den Besucher an. Es war, als wollten sie künden, nicht mehr lange wird es dauern, und ich bin den Weg in die Ewigkeit gegangen. Schon zeichnete sich der Tod auf dem Gesicht des Kranken ab. Spät am Abend beugte sich Karl, der Priester ist,

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