wollte, wußte sich der Blockälteste nicht anders zu helfen, als ihm ein Gläschen Tinte über den Kopf zu gießen. Der Mann hatte sich unter dem Dach der Baracke versteckt. Neben ihm auf der einen Seite ein Haufen verschimmeltes Brot, auf der anderen Seite ein Haufen Exkremente.

Planmäßig geräumt!

Der Schutzhaftlagerführer Redwitz hatte sich einen Stall für 25 Kaninchen machen lassen. Es waren die besten Exemplare der Züchtung des Lagers. Jeden Tag mußte ein Häftling die Tiere füttern. Als Redwitz eines Morgens zum Stall kam, waren alle Kaninchen fort. Über den Ställen stand ein Schild, säuberlich mit gemalter Schrift war darauf zu lesen:

Planmäßig geräumt!

Vom Feinde nicht bemerkt!

Redwitz soll nicht gerade freundlich über diese Tat geurteilt haben. Vom Schicksal ereilt!

Bei einem nächtlichen Angriff auf München fiel eine Leuchtbombe aufs Lager. Sie traf den Teil des Schubraumes, in dem die Kleider der Häftlinge untergebracht waren. Alles verbrannte. Nur weniges konnte gerettet werden. Das Aufräumungskommando warf alle angebrannten Sachen auf einen Haufen. Hier wurden die einzelnen Stücke nachgesehen, um festzustellen, wem sie gehörten. Vieles war überhaupt nicht mehr festzustellen. In einem Rock, der einem Polen gehörte, fand man eingenäht Legitimationspapiere. Es han­delte sich um einen Polen , der schon drei Jahre in Haft war. Man stellte nun fest, daß er einen falschen Namen angegeben hatte und dazu ein Jude war. Am anderen Tage ging der Mann auf Transport, d. h. zum Tode! Die Tragik eines jungen Lebens

19LV

Leon Tribou war sein Name. Er stammte aus Deauville und war 22 Jahre alt, als er inhaftiert wurde. Deauville ist ein elegantes Seebad an der West­küste seiner französischen Heimat. Seine Eltern waren die Besitzer der teuersten Vergnügungsstätte mit Spielhölle und Bar. Leon hatte nichts gelernt und lebte in den Tag hinein. Schon als Junge konnte man die Anzeichen der Spielleidenschaft an ihm beobachten. Mit 20 Jahren heiratete er eine 17jährige, die ihm vor der Inhaftierung zwei Kinderchen schenkte. Beide Eltern, selbst noch Kinder, die das Leben nur von der angenehmen Seite des Reichtums kennengelernt hatten, lebten sorglos ihre jungen Ehetage. Leon konnte nur eines meisterhaft, in der Küche des väterlichen Anwesens pikante Tunken zu den feinen französischen Gerichten zubereiten.

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Der Krieg brachte auch für ihn mit dem Einmarsch der Deutschen eine vollkommene Veränderung seines Lebens. Das Hotel mit allem Inventar wurde beschlagnahmt und sämtliche Vorräte an Lebensmitteln und Getränken, Wäsche und Einrichtungsgegenständen abtransportiert. Leon selbst vertrieb eines Tages seine Zeit mit Fischen, als ein Feldgendarm auf ihn zutrat und fragte, ob er nichts zu arbeiten hätte. Da er kein Deutsch verstand, lachte er den Fragenden an und wies auf sein Fischgerät. Daraufhin wurde er abge­führt und nach Köln zum Arbeitseinsatz gebracht. Seine junge Frau war

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