auch zweiTote wieder lebendig an der Türe standen. Dann nahm er ein Stück Eisen und schlug sie mit den Worten tot:Ihr Schweinhunde seid doch tot und habt nicht mehr zu leben.

Ein tschechischer Studienrat erzählte sein Erlebnis aus Sachsenhausen. Er war mit Karl Schmitt in der Strafkompanie, weil er Geistlicher war. Eines Tages hatte er hohes Fieber und konnte sich kaum aufrecht halten. Trotzdem hatte er zuviel Angst, sich krank zu melden, weil meist auf die Krankmeldung die Antwort erfolgte:Du willst dich wohl an der Arbeit vorbeidrücken. Ja, es kam oft vor, daß sogar dann eine Strafmeldung erfolgte. Er zog also an diesem Morgen mit zur Arbeit. Sie hatten Loren mit Kies zu laden und zu einer Baustelle zu fahren. Da sein Zustand immer schlechter wurde, und er wirklich nicht mehr arbeiten konnte, trat er einige Schritte, von seinem Arbeitsplatz zur Seite, um sich hinzusetzen. Der SS-Posten faßte dies als Flucht- versuch auf und schoß. Der Schuß ging dem Häftling durch die Hand.und riß den Daumen ab. Darauf fiel S. in eine Wasserpfütze. Der Posten schoß nun zum zweiten Mal. Der Schuß ging durch die Lunge. So lag er nun blutend am Boden. Er erzählte, er habe nur noch wie durch einen Schleier die Wolken am Himmel gesehen, aber in sich den starken Willen gespürt, nicht zu sterben. Da hörte er plötzlich eine Stimme, die fragte:Was ist denn das? Ist er tot? Welche Nummer hat er? Eine andere Stimme sagte eine Nummer, aber nicht die seinige. Dalallte er mit schwacher- Stimme:Nein, das ist nicht meine Nummer! Es war der Kommandant des Lagers, der zufällig an diese Arbeits- stätte gekommen war und gefragt hatte. Sofort wurde er von Kameraden auf- gehoben und ins Revier gebracht. Von diesem Tage ab arbeiteten die Geist- lichen nicht mehr in der Strafkompanie.$. wurde gerettet und kam nach Dachau .

Das Bild der Lagerstraße änderte sich mit jedem Jahre, besonders seit dem Frühjahr 1943. Mittlerweile war die Erlaubnis gekommen, Pakete empfangen zu können. Dies wirkte sich so aus, daß die Lagerstraße zu einer Marktstraße wurde, auf der getauscht, gehandelt und gekauft wurde. Gefragt waren meistens Brot und Zigaretten. Angeboten wurden Kartoffeln, Gemüse jeder Art, sodann Kleidungsstücke, Jacken, Mützen, Schuhe und anderes mehr. Auf einem Briefbogen stand: Im Lager ist alles zu kaufen. Es wurden herrliche Stoffe, Seiden aller Art, Brillantringe, Uhren usw. angeboten. Es waren meist Leute, die in Kommandos außerhalb des Lagers tätig waren und derartige

Schmuckstücke mitbrachten. Man hatte sie irgendwo gestohlen, oder, wie der

Lagerausdruck hieß,organisiert. Für eine ganze Wurst oder ein Brot konnte man die herrlichsten Sachen erstehen. Man mußte nur dafür sorgen, daß man nicht erwischt wurde.

Die Lagerstraße war auch die große Aufmarschstraße für die einzelnen Blocks zum Zählappell am Abend und am Morgen. Diese Aufmärsche waren 1942/43 mühsam und aufreibend. Statt Schuhen trugen wir Holzpantinen. In Reihen von zehn Mann mußte angetreten und marschiert werden, und zwar mußten wir ausgerichtet im Tritt marschieren. Die Stubenältesten liefen wie Schäferhunde an den Reihen vorbei und schrien dauernd 2, 3, A, links. Wehe, wenn man am Appellplatz ankam und die Reihen waren nicht genau ausgerichtet. Dann gab es Strafexerzieren. Beim Aufmarsch wie auch beim

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