in die Schweiz , ließ sich aber überreden, zurückzukommen und wurde verhaftet. An einem Abend erzählte er mir aus seinem Leben. Ich mußte leider erkennen, daß er ein oberflächlicher Mensch war, religiös abständig, sozial gleichgültig, und jetzt aber mit einem unversöhnlichen Haß gegen den Nationalsozialismus, besonders gegen die SS beseelt. Dieser Haß leitete ihn in allem, was er tat. Oft waren es niedrige, menschliche Instinkte, die ihn sich selbst vergessen ließen. Er konnte dann roh und brutal sein und furchtbar schlagen, aber nur, wenn er eine Gemeinheit sah, z. B. Brotdiebstahl, oder wenn er einen Verbrecher vor sich hatte. Gegen uns Geistliche war er anständig, wenn er auch oft so tat, als wäre er unser größter Feind. Ich fragte ihn einmal, warum er sich so verstelle. ,, Weil ich euch schützen will vor der SS! Die brauchen nicht zu merken, daß ich auf eurer Seite stehe." Er nannte uns deshalb, wenn SS im Block war ,,, Pfaffen", und ich war der ,, Oberpfaffe". Er unterhielt sich öfter mit uns über religiöse Fragen und hatte besondere Freude daran, einen von uns in Verlegenheit zu bringen, was ihm aber in den meisten Fällen nicht gelang. Für geistvolle Auslegungen war er sehr empfänglich. Bei den Invalidentransporten rettete er Pater Kentenich und mir das Leben. Wenn er die Leute meldete, war ihr Leben verwirkt. Deshalb meldete er sie nicht, sondern nahm die Bestrafung selbst vor, vergaß sich dabei aber oft in brutalster Form. Eines Tages wurde er von seinem Posten abberufen und Lagerältester im Lager Natzweiler . Von da kam er zurück und übernahm das Lager Friedrichshafen , wo er bei einem Luftangriff zu Tode kam.
Alle Häftlinge waren im Lager in verschiedene Kategorien eingeteilt und durch besondere Abzeichen erkennbar. Jeder mußte auf der linken Brustseite einen dreieckigen Winkel und seine Nummer tragen. War er zum zweiten Male im Lager, hatte er einen Balken über dem Winkel. Diese Winkel hatten verschiedene Farben:
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rot politische Häftlinge,
=
grün= PSV= polizeiliche Sicherheitsverwahrung, die Berufsverbrecher,
schwarz
=
violett
=
=
die Asozialen- Arbeitszwang,
AZR die Ernsten Bibelforscher,
blau die Emigranten,
=
rosa=
Homosexuelle,
Davidstern die Juden.
=
War der Winkel mit der Spitze nach oben angebracht, hieß das: Deserteur. Diese Einteilung stimmte nicht immer. Mancher mit rotem Winkel hätte besser einen grünen getragen und umgekehrt. Unter den Asozialen waren oft harmlose Leute, die keine minderwertigen Eigenschaften zeigten. Und doch war es für uns eine Qual, mit allen möglichen und unmöglichen Menschen zusammen zu sein. Später, besonders 1944/45, wurde dieses noch schlimmer, weil auf einer Stube statt hundert, dreihundert Menschen zusammen hausten. Stadtpfarrer Dr. Muhler, der derzeitige bayrische Ministerpräsident Schäffer, Oberbürgermeister Scharnagel, um nur diese Persönlichkeiten zu nennen, haben dieses erlebt und auch solche menschenunwürdigen Zustände monatelang ertragen müssen.
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