im Lager Dachau war eigenartig. Bei Sonnenschein, selbst im Winter, war es warm, schien die Sonne nicht, war es unangenehm kalt. Besonders kalt war es des Nachts. Märzstürme lagen über dem Lager. Wir froren jämmerlich.

Über den Appellplatz gelangten wir zum Revier, dem Lazarett. In einem kalten Vorraum mußten wir uns wieder entkleiden. Junge SS - Männer und Häftlinge standen umher und machten ihre Witze. Als sie erfuhren, daß wir Geistliche waren, wurden wir zur Zielscheibe des Hohngelächters und Spottes. ,, Ihr Volksverführer, ihr Banditen", die Feder sträubt sich, die gemeinen frivolen und zynischen Redensarten wiederzugeben, mit denen man uns be­schimpfte. Obwohl voll heiligen Zornes, schwiegen wir dennoch und be­dauerten innerlich diese armseligen Menschen. In der ,, Registratur " mußte jeder alle seine Krankheiten angeben. Anfangs verstand ich den Zweck dieser Angaben nicht, später wurde es mir klar. Ich habe oft, wenn ich gerade in der Registratur war, den Leuten gesagt: ,, Ja nicht alles angeben!" denn als Todes­ursache wurde in der Regel die Krankheit benutzt, an der der Häftling ge­litten hatte oder es hieß einfach: ,, Er ist an Blutkreislaufstörung gestorben."

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Wir wurden dann dem Arzt vorgestellt. In Wirklichkeit war es der ,, Kapo " des Reviers, auch ein Häftling, der breitspurig in einem Sessel saß und uns einzeln beäugte. Unter ,, Kapo ", eine Abkürzung des italienischen Wortes Capitano, versteht man eigentlich den Vorarbeiter, in diesem Fall den Aufseher über das gesamte Revier. Er hieß Zimmermann und machte keinen guten Eindruck. Danach kleideten wir uns wieder an und wurden zum Zugangsblock geführt. Mein erster Eindruck war niederschmetternd. Das also war das Lager! Wie mochte die Behandlung in der Folgezeit werden? Wir hatten aufgehört, eine Persönlichkeit zu sein. Alles schien darauf ab­gestellt, das Schamgefühl im Menschen zu töten, den Willen zu brechen und den Häftling zu einem jämmerlichen Kadavergehorsam zu zwingen. Es kam nicht darauf an, ob man ein geistig oder moralisch wertvoller Mensch war, alle waren gleich und wurden als Verbrecher gewertet. Solche, die wendig waren und durch lange Zuchthausstrafen das Leben eines Gefangenen kannten, wußten sich sofort auf die neue Lage einzustellen und fielen nicht auf. Der arme Mensch aber, der nie in seinem Leben ein Gesetz übertreten und bisher keine Strafe erhalten hatte, trug schwer an seinem Geschick, war linkisch, unbeholfen und mußte die Unzufriedenheit der ,, Vorgesetzten" erregen, die meist ja nur Triebmenschen waren. Wir sollten bald erfahren, daß man die akademisch Gebildeten, die Intellektuellen, besonders haßte und sie bei jeder Gelegenheit beschimpfte. Als Intellektueller galt letztlich jeder, der eine Brille trug. Ein österreichischer Konsul war kurz nach seiner Einlieferung ins Lager so unvorsichtig gewesen zu äußern, er wolle nicht mit Arbeitern zu­sammengepfercht werden, er sei doch Konsul gewesen. Diese Bemerkung hat ihm sehr geschadet. Man brachte ihn in ein Arbeitskommando, die Kies­grube, wo er geschlagen und so drangsaliert wurde, daß er ins Revier ein­geliefert werden mußte. Von da ab schwieg er, galt als komischer Kauz und wurde nach siebenjähriger Haft befreit.

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