mit sich brachte, wußte er abzuschwächen, ohne sich in seinem Dienste etwas zu vergeben.

Eines Tages wurde ich gerufen. Ein Gestapobeamter legte mir einen roten Zettel vor, auf dem die Worte standen: ,, Schutzhaftbefehl!" Ich sollte unter­schreiben, daß ich diesen Zettel gelesen hätte. Nach einigem Sträuben tat ich es, aber unter dem Vorbehalt, daß ich mit dem Inhalt dieses Befehls nicht einverstanden sei. Nun wußte ich bestimmt, daß ich in ein Konzentrations­lager kommen würde. Als ich zur Stube 11 zurückkam, schrieb ich sofort an das Hauptsicherungsamt in Berlin und protestierte in aller Form gegen die im Schutzhaftbefehl enthaltenen Anklagen. Ich forderte meine sofortige Frei­lassung. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Eine Woche später wurde ich an einem Morgen herausgerufen. Man bedeutete mir, daß ich wegen meines Krankheitszustandes dem Polizeiarzt vorgeführt werden sollte. Ein Beamter brachte mich zu einer Polizeiwache der SS. Mit mir war noch eine Reihe männlicher und weiblicher Gefangenen erschienen. Nachdem wir im Flur mindestens eineinhalb Stunde gewartet hatten, wurden wir einzeln dem Arzte vorgeführt. Er fragte nach der Krankheit, untersuchte nicht lange, sondern unterschrieb einen Zettel, der vor ihm lag. Wie ich nachher erfuhr, wurde nur festgestellt, ob man transportfähig war. Dann wurden wir wieder weggebracht. Am Nachmittag um 4 Uhr erscholl plötzlich der Ruf: ,, Carls mit allen Sachen heraus!" Also Transport! Ich packte rasch meine Habe zusam­men, dankte meinen Mitgefangenen und auch dem Stationsbeamten. Aus dem Effektenraum erhielt ich meine abgegebenen Sachen zurück und mußte den Empfang quittieren. Nur die Wertsachen, wie Uhr, Geldbörse usw. sollten uns nachgeschickt werden. Bevor wir aber aus der Türe heraustraten, um in den bereitstehenden Wagen zu steigen, nahm man uns auch den Handkoffer und die Pakete ab. Man sagte, alles würde nachgesandt werden. So hatte ich tatsächlich nichts weiter als nur ein Brötchen, das ich gerade vorher empfangen hatte. Was würde die Zukunft bringen? Die Spannung, in der man lebte, ließ zunächst den Hunger vergessen. Ich fragte, wohin man mich nun brächte. Die Antwort lautete: ,, Das weiß ich doch nicht!' Und so begann der Schub.

Der Schub nach Dachau

Es war am Dienstag, dem 10. März 1942. Vor der Türe wartete der Gefangenentransportwagen. In ihn wurden wir eingeschlossen und fuhren dann zum Frauengefängnis. Hier stiegen vier Frauen ein, sie wurden in besondere Zellen eingesperrt. Dann ging es zum Hauptbahnhof. An einem Seiteneingang hielt der Wagen. Wir stiegen aus und wurden in einer Kolonne zu zwei und zwei durch eine staunende Menge zum Bahnsteig 2 geführt. Das Publikum bildete Spalier. Was mochte wohl der einzelne denken, als er den Zug der

50

Gefangenen sa Interesse, der

recht, es sind Mitgefühl für uns. Während

Elberfeld , den Meinigen."

Der Zug

eines solchen

wagen für G solche Zelle aufklappbaren mit rohen Ge hineingetriebe fluchen und Beine machen

Türe zu. Das

am Oberlicht len, an welche hielt der Zug ren Bahnhof, lich ausgela transportes. beamten stan

in der Hand

dachte niema

und dann gin gelputz. Gan schlitz den I

fuhren hinein wir im Flur teilt. Ein alt habe ich eine Stück trocken ausgedreht. alarm, der n Sofort nach

kannte, spred

zu sprechen Gegen 9 U verpflegung, wurst. Dana zwei Wagen

portwagen v