stadt mit dieser Rolle entsprechender Statuenhaltung majestätisch über den ihn umgebenden müßigen Kreis dahinblickte.
Lenne war ein Völkerbabel, wie es vor der Endphase des Nazi- Staates sicherlich noch in keinem deutschen Walde zusammengekommen war. Ähnlich wie in Farge gab es keine Nation Europas , die hier nicht vertreten war, bloß mit dem Unterschiede, daß in dem ,, Arbeitserziehungslager" an der Unterweser keine Frauen gewesen waren, während in Lenne die Nationen des Erdteils nicht nur durch ihre Männer, sondern auch durch Weiber und Kinder ausgiebig vertreten waren und das Bild dadurch noch bunter wurde, als es in Farge gewesen war. Fremdlinge wie wir, fanden sich ohne ,, ortskundige" Führung durch das Lager überhaupt nicht durch. Da war beispielsweise eine langgestreckte Baracke, in der Männer unseres Schicksals untergebracht waren. Unmittelbar daneben war erst kürzlich und nach den von der Gestapo für uns erlassenen Lebensgesetzen nicht gerade zweckmäßig ein kaum kleinerer Bau emporgewachsen, in dem französische Frauen wohnten. Nicht weit davon lag ein dritter Barackenbau, in dem Ukrainer mit Kind und Kegel untergebracht waren und so ging es fort, Zwischen Polen - und ItalienerBaracken standen behelfsheimartige Bauten für deutsche Evakuierte und Flüchtlinge, die neuerdings auch in großer Zahl in dieser weltverlorenen Gegend angesiedelt worden waren, da man sie anderswo nicht mehr unterzubringen wußte.
Was in Lenne Zwangsarbeit verrichtete, war äußerlich nach Nationen kaum zu unterscheiden. Denn alles hatte auf Gesicht und Kleidern die Farbe des schweren Lehms, in den hier die Kanalschächte gegraben werden mußten.
schah, freue, d
geredet
grüßen
auch so Hilfe ei
Mannsc
stramm glückte Lenne
wo er,
Leben"
Druck,
vom Ge Eine war mo
Weserb
tärinner
wie Sie ihre Bü
Anmars in neue
Das besondere Abzeichen, das die Männer unseres Geschicks ursprünglich in Gestalt eines roten Streifens am rechten Oberarm auf dem Ärmel hatten tragen müssen, habe ich nur noch vereinzelt gesehen. Das Gesetz, das diese Kennzeichnung anbefohlen hatte, war zwar nicht ausdrücklich aufgehoben, aber schon nach Ablauf einiger Monate allmählich außer Übung gekommen. Im Anfang war auf diese Kennzeichnung sehr ernstes Gewicht gelegt worden. Dies ergab sich besonders aus der Geschichte eines Bremer Zahnarztes, die ich in Lenne hörte. Dieser, ein Mann ,, rein arischer Abstammung", war, weil er mit einer Jüdin verheiratet war, mit der ,, 1. Invasion" in Farge gewesen und dann mit diesem Schub weiter nach Lenne gelangt. Seine Frau hatte sich aus Kummer darüber, daß sie ihrem Manne, wenn auch völlig schuldlos, dies schwere Schicksal bereitet hatte, alsbald das Leben genommen. Damit war ihr Mann wieder ein vollwertiges Mitglied der deutschen Volksgemeinschaft geworden, woran ihn persönlich allerdings ebensowenig Schuld traf wie an seiner mit dem Siege des Nazismus eingetretenen früheren Minderwertigkeit. Dennoch hatte es sich der oberste Kommandant sämtlicher in der Gegend befindlicher Lager, zu denen noch weitere Zwangsarbeitslager und auch ein K.Z. gehörten, ein höherer SS.- Führer, nicht nehmen lassen, eines Abends sämtlichen Lenner Imis ,, Antreten" zu befehlen, den trauernden Witwer, der gar nicht wußte, wie ihm ge
282
ten ver
und un
trastier
als Zwa
schon a
Eindruc
brauen
allzu so
widerst
zu sehe
Mein
nirgend daß bis
des ve
sonstige
statione
Gegend
bewaffn
lichen
Unterha
blick
u


