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immer wieder gefragt, ob es denn wirklich zutreffe, daß das Dritte Reich uns nichts anderes als die Abstammung von jüdischen Vätern oder Müttern vorzuwerfen habe und dabei bedenklich den Kopf geschüttelt. Schließlich schien er aber bereit, unser Lager mit in den ,, Ring" der übrigen Lager aufzunehmen. Da erschien Waclaff eines Abends ganz trostlos und eröffnete mir auf einem Gang durch das Städtchen, den wir gewöhnlich unternahmen, wenn wir uns etwas mitzuteilen hatten, das niemand sonst im Lager hören sollte, es sei ihm erst eben ganz klarge­worden, wie furchtbar unser Schicksal sei. Der Führer der Polen , offenbar ein wütender Hasser nicht nur des Dritten Reiches , sondern alles deut­ schen Wesens, habe ihm erklärt, seine Landsleute könnten uns unmöglich trauen. Auch wenn wir dem Dritten Reich alles mögliche vorzuwerfen hätten, seien wir auf alle Fälle Verräter, wenn wir uns jetzt gegen unser Vaterland mit dessen Feinden verbündeten. Derartigen Leuten, wie uns, Glauben zu schenken, sei recht gefährlich. Denn womöglich seien wir sogar Gestapo - Spitzel, die Himmler in das Wesergebirge entsandt habe, um die Ausländer dort durch das rührende Märchen, das er uns hin­sichtlich unseres angeblichen Schicksals mitgegeben habe, aufs Glatteis zu führen. Waclaff hatte den Polen nicht umstimmen können, der ihn schließlich in brüsker Form aufforderte ,,, sein" Lager zu verlassen.

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,, Wir sind nirgends mehr auf der Welt zu Hause", klagte Waclaff, ,, unser eigenes Volk hat uns ausgestoßen und für die anderen Nationen sind wir damit auch noch zu Treubrüchigen an unserem eigenen Staat und Reich geworden." Ich habe meinen Freund damit getröstet, daß mich dies keineswegs bestürzen könne. Offenbar sei es ihm bisher noch nicht klargeworden, daß wir das Vaterland, das man uns genommen habe, bei anderen nicht wiederfinden könnten. Was mich beträfe, so trüge ich das Deutschland , das ich geliebt hätte und noch unverändert liebte, im Herzen, aus dem es mir auch die Nazis nicht fortnehmen könnten. ,, Aber so etwas sei noch niemals auf der Welt dagewesen", begehrte Waclaff auf. Ich habe ihm darauf erzählt, daß er sich irre. Den Moriskos, den christlichen Abkommen der Mauren in Spanien sei es, als sie im Zeit­alter der Inquisition von ihrer Heimat zunächst bedrückt und schließlich ausgestoßen wurden, ganz ebenso ergangen. Aus Spanien als Mauren ver­trieben, seien sie in Tunis und Marokko als Spanier verfolgt und ge­quält worden. Ihr entsetzliches Schicksal sei im Verlauf weniger Jahr­hunderte dem Gedächtnis der Menschheit fast völlig entschwunden und auch mit unserem Geschick werde es sehr bald nicht anders sein. Waclaff beruhigte sich und es hat ohne Frage etwas Beruhigendes zu hören, daß etwas, das völlig unerträglich scheint, dennoch nicht zum ersten Mal geschieht und die Welt sich schon früher ohne Aufhebens damit abge­funden hat.

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Der höfliche Franzose ließ trotz des Zwischenfalls mit den Polen die Verbindung mit Waclaff nicht ganz abreißen. Ihr eigentlicher Gegenstand wurde allerdings nicht praktisch, da es beim Ende der Naziherrschaft in Duingen zu einer eigentlichen Anarchie auch für wenige Tage nicht ge­kommen ist.

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