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seinen Stunden- und Lohnlisten, in der ständigen Angst, daß einmal etwas nicht stimmen und der Bahnmeister ihn wegen Unterschlagung, Betrug oder sonstiger Inkorrektheit verantwortlich machen könnte. Wenn wir ihn, was wegen seiner darauf erfolgenden klassischen Antwort öfter geschah, fragten, was es denn am letzten Tage im Heeresbericht gegeben habe, so rief er sofort mit abwehrender Gebärde: ,, Ihr wollt mich wohl aufs Glatteis führen, ihr verdammten Kerls! Ich sage nichts. Denn sonst öffnet sich plötzlich eines Morgens, wenn ich beim Kaffee sitze, bei mir die Tür, und ich werde abgeholt und eingesteckt!" Seine Befürchtung war übrigens nicht so ganz unbegründet. Denn wie alle Leute in der Gegend, die ein Radio hatten, hörte er, was wir längst wußten, nicht nur die deutschen, sondern auch die fremdländischen Sender, und da er ziemlich beschränkten Geistes war, hatte er sehr oft die beiderseitigen Nachrichten recht erheblich durcheinandergebracht, so daß er, als er dies schließlich merkte, sofort furchtsam davon Abstand nahm, sich über­haupt noch irgendwie über die Weltbegebnisse auszulassen.

Er lehnte den Nazismus ab, allerdings, solange das irgendwie gefährlich war, nur ganz insgeheim. Er sagte mir auch einmal im Vertrauen, daß wir für ihn ebenso Deutsche seien wie die anderen auch, aber er war viel zu ängstlich, seine Auffassung irgendwie kundzugeben. Als das Un­glaubliche geschah, daß Bruhn eines Tages über seinen Bahnmeister, den Werwolf, äußerte ,,, der laufe jetzt mit einem scharf geladenen Revolver in der Hosentasche herum, da er wisse, daß er ja doch sterben müsse", war dies ein besonders deutliches Signal dafür, daß das Ende des Dritten Reiches in unmittelbare Nähe gerückt war.

42. Die Tragödie der Väter, Mütter und Frauen.

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Noch Anfang Februar 1945, als die Deutsche Reichsbahn für das Zivil­publikum schon praktisch so gut wie vollständig gesperrt war, begann die Gestapo mit der Deportation der letzten noch in Deutschland be­findlichen Juden, bei denen es sich ausschließlich um arisch- verehelichte Juden und Jüdinnen, also um die Väter, Mütter und Frauen unserer Schicksalsgenossenschaft handelte. Da die Gestapo die jüdischen Männer, auch soweit sie arisch verheiratet waren, bereits dadurch ,, sichergestellt" hatte, daß dieselben unter irgendwelchen Vorwänden in Konzentrations­lager verbracht worden waren, von denen sie nunmehr direkt in ein öst­liches Getto überführt werden konnten, handelte es sich im wesentlichen nur noch um die jüdischen Mütter und Ehefrauen unserer Kamerad­schaft. Diese erhielten nunmehr Vorladungen, wonach sie sich bei der Geheimen Staatspolizei zu ,, besonderem Arbeitseinsatz" zu melden hätten. Derselbe bestand, was ein offenes Geheimnis war, in einer Ver­schleppung nach dem in Westgalizien belegenen Hungerlager Auschwitz oder, da sich die Russen auf ihrem Vormarsch dieser Gegend gerade be­denklich zu nähern begannen, in das ,, Mustergetto" Theresienstadt in der Tschechoslowakei , das trotz seines wohl kaum berechtigten Bei­

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