dessen rechneten wir etwas knapp, und da der Weg immer länger wurde, kamen wir mit unserer ,, Kalkulation" manchmal auch etwas in Rück­stand. Es konnte sich dann ereignen, daß wir einmal zwei bis drei Mi­nuten zu spät an unserer Baustelle ankamen. Wenn das einmal vorkam, stand Bruhn, seine Uhr in der Hand, finster aufgerichtet wie ein dunkler Pfahl an der Werkzeugkiste und schrie uns an, daß wir uns noch immer keine Pünktlichkeit angewöhnt hätten und daß er das nächste Mal eine Meldung an die Bahnverwaltung veranlassen werde, die diese dann an die Gestapo weitergeben müsse. Ebenso war es mit dem Ende der Arbeit. Das Tagespensum konnte noch so vollständig geschafft sein, und es konnte noch so sinnlos sein, für fünf oder zehn Minuten noch eine neue Arbeit anzufangen wenn die Kirchenuhr von Duingen noch nicht Feierabend geschlagen hatte, durften wir die Geräte noch nicht aus der Hand legen, und wenn wir auch nur nutzlos herumfroren oder es Hunde und Katzen auf uns herabregnete. Wenn einer von uns ein menschliches Bedürfnis verspürte und sich demzufolge für kurze Zeit von der Bau­stelle beurlauben mußte, stand unser Zerberus mit der Uhr in der Hand, um genau festzustellen, ob der Betreffende nicht etwa eine Minute zu lange fortblieb.

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Beim Stopfen der Schwellen, der schwersten Arbeit, die wir aus­führen mußten, hatte er ein niederträchtiges System: Vier Schwellen mußten, mit den Stopfhacken im Takt festgeschlagen, fertig sein, bis eine kurze, nach dem Sekundenzeiger abgelesene Pause gemacht werden durfte. Er haßte es, wenn sich ,, seine Leute" bei der Arbeit unter­hielten. Beim Schwellenstopfen tat dies ohnehin niemand. Aber bei ande­ren Arbeiten, wie besonders beim Planieren des Bahndamms und beim Auswechseln von Schwellen kam dies öfter vor, da wir auch während der Arbeitszeit nicht so schnell völlig zu stummen und mechanisch arbeitenden Maschinenmenschen werden konnten. Besonders Waclaff und mich hatte er dauernd auf dem Strich, da wir hin und wieder, was entgegen seiner Anschauung unsere Arbeitsleistung durchaus nicht be­einträchtigte, einige Worte zusammen wechselten. Er versuchte es da­her auf jede Art und Weise zu hintertreiben, daß wir nebeneinander arbeiteten. ,, Der Bahnmeister" auch wenn dieser 100 Kilometer ent­fernt war

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,, könnte es sehen und Anstoß daran nehmen!"

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Die schreckliche Furcht vor diesem Oberteufel in Menschengestalt saẞ ihm, dem Unterteufel, ständig im Nacken. Wenn ein Zug heran­rollte, so konnte der Bahnmeister, sei es, daß er sich auch ganz zweifel­los in Bodenwerder oder gar in Berlin befand, vorn auf der Maschine stehen, und wir wurden deswegen mit allen nur erdenklichen Flüchen und Kraftworten ermahnt und beschworen, uns ganz besonders intensiv zu bewegen, damit er nicht plötzlich halten lasse und wie ein rächender Blitz zwischen unsere Trägheit fahre. Wenn eine Stopfkolonne einmal müde wurde und die Schläge mit der Hacke langsamer oder weniger kräftiger fielen als es die Norm unseres Quälgeistes war, so stand für den der Bahnmeister sicher hinter den vorderen Bäumen des nahen Wal­des, um sich dort mit Wut über unsere unglaubliche Auffassung von

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