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38. Ringelpietz.

Für die polnischen und französischen Zivilarbeiter, ebenso wie für die französischen Kriegsgefangenen, war der Sonntagnachmittag ein ganz großes Ereignis. Denn ab 4 Uhr war in der polnischen BarackeBall, Die Frauen und Mädchen von der Weichsel und von der Seine, die wochentags als Fabrikarbeiterinnen wie die Aschenbrödel herumliefen, machten sichfein im Zeug, und besonders die Maruschkas schmückten sich mit bunten Kopftüchern jeder nur erdenklichen Farbe. Auch die Männer versuchten, sich etwas feierlich zu machen, Während der Um- gangston zwischen den Geschlechtern auch bei diesen Ausländern wochen- tags recht rüde und jedenfalls sehr unkultiviert war, wurde er am Sonn- tagnachmittag plötzlich geziert und gespreizt. Wenn wir aus den Fenstern unserer Stube auf die hinter unserem Lager laufende verschneite Land- straße blickten, auf der sichHerren undDamen trafen, um zum Tanze zu gehen, wobeiEr den Hut abnahm und es mit einem miß- glückten Kratzfuß versuchte, währendSie mit einer meist zu hoch- mütig und weit zu offiziell wirkenden Kopfneigung dankte, so fühlten wir uns an die Tanzstunden unserer Jugend erinnert, die ja auch mit der Übung einer anständigen und vornehmen Verbeugung begonnen hatten,

Nach allem, was man von diesem wichtigen Vergnügen, das unter den Insassen sämtlicher Duinger LagerRingelpietz hieß, hörte, war aller- dings deroffizielle Teil innerhalb der Tanzbaracke stets sehr rasch, überwunden und der den größten Teil des Nachmittags einnehmende in- offizielle Teil war dann um so lebhafter und ungezwungener. Unter den Zivilarbeitern und-arbeiterinnen setzte er sich bis in den späteren Abend und jedenfalls bis in die Dunkelheit fort, während die französischen Kriegsgefangenen, die nur einige Stunden Urlaub für dieses besondere Vergnügen erhielten, nach Einbruch der Dämmerung wieder in ihrem Lager sein mußten,

Eine derartige Veranstaltung, zu der selbst Kriegsgefangene offiziell beurlaubt wurden, war uns natürlich streng verschlossen. Denn nicht nur die deutsche Rasse, sondern allearischen' Völker Europas mußten, wie es dieWeltanschauung nun einmal wollte, vor einer Berührung mit uns bewahrt werden, Die feurigen Polinnen und die lebhaften Fran- zösinnen, die oft auch noch Russinnen zum ,Balle luden und sich hier- für die Hübschesten aussuchten, litten an demselben Mangel, an dem der furchtbarste aller Kriege die Frauen aller Völker Europas leiden ließ, nämlich daran, daß es viel zu wenig Männer gab. Auf vier bis fünf Tän-

‚zerinnen kam höchstens ein Tänzer, Man kann sich denken, mit welchen

verlockenden Einladungen wir als Männerlager besonders im Anfang unseres Duinger Aufenthaltes hier überschüttet wurden, Als ich mich einmal gerade von einem meiner jüngeren Kameraden auf der Straße getrennt katte, traten an den zwei stattliche Polinnen heran und fragten ihn, ob sein Freund und er mit ihnen nicht einen Abendspaziergang machen und am morgigen Sonntag ihre Tanzkavaliere sein wollten. Als mein junger, etwa 25 Jahre alter Schicksalsgenosse lachend erwiderte,

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