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wollte er dort nicht veranlaßt haben, obwohl er, wie durch Zeugenaus- sagen festgestellt wurde, den ganzen Sonntagnachmittag und-abend bis spät in die Nacht aus unserem Lager abwesend gewesen war und sich hierfür mit irgendeinem Alibi nicht entlasten konnte, Nun war es uns zwar aus eigener nicht restlos freudiger Erfahrung bekannt, daß unser Chauffeur, wenn er einmal in Stimmung war, seine drei Schlager stundenlang in ständiger Wiederholung immer wieder von vorne hinter- einanderher spielen konnte. Aber es erschien doch unglaubhaft, daß er dies bei längerer Dauer ziemlich grausame Spiel in der Polinnenbaracke über einen halben Tag getrieben haben sollte, Es wurde ihm daher sehr ernst zum Bewußtsein gebracht, daß seine Darstellung in diesem Punkte unglaubhaft erscheine, Trotzdem empfahlen Kameradschaftsführer und Tribunal, den Delinguenten nur mit einer nachdrücklichen Verwarnung zu bestrafen, da dieser immerhin aufrichtige Reue über seinen Fehltritt und die Schwäche, die zu ihm geführt hatte, gezeigt habe. Die versam- melte„Bürgerschaft” stimmte dem einhellig zu, und unser schöner Frauenliebling kam so mit einem blauen Auge davon. Die ihm zuteil ge- wordene Verwarnung hat auch Erfolg gehabt, Ich glaube zwar bei seiner Wesensart nicht, daß er es aufgegeben hat, auf verbotenen Pfaden zu wandeln, aber er hat sich danach so vorgesehen, daß niemand von uns mehr etwas„Nachteiliges” an seinem Wandel bemerkt hat. Wir konnten uns später jedenfalls damit beruhigen, daß, was uns auf die Dauer nicht auffiel, auch von dem Gendarm oder anderen mißgünstigen Beobachtern nicht bemerkt werden würde.
Weiß war inzwischen draußen um die Baracke geschlichen, was wir allerdings alsbald gemerkt hatten. Dieser„Delinquent”, obwohl geradezu ein Bär von Gestalt, hatte derartige Angst vor der ihm bevorstehenden Gerichtsverhandlung, daß er zunächst einmal als„Lauscher an der Wand" von außen her vernehmen wollte, was mit dem anderen Gesetzes- verletzer geschah, immerhin ein deutlicher Beweis dafür, welche Auto- rität unsere„Staatsführung” und ihr„Gericht‘‘ damals in unserem Haufen noch hatte, Als Weiß in unsere mit der ganzen Lagerinsassenschaft voll- gepackte Stube eintrat, wurde er von der„Volksgemeinde” mit Hohn- gelächter empfangen und mit Spott überschüttet, Von Lüders, der an diesem Abend dem Tribunal präsidierte, wurde er ernst und drohend darauf hingewiesen, daß er sich durch sein recht klägliches Verhalten von vorneherein schuldig bekannt habe. Der Fall Weiß lag erheblich schwerer als der Fall Welicki, zumal der Beschuldigte zu leugnen ver- suchte, Er war an einem frühen Sonntagmorgen um fünf Uhr im Bahnhof Duingen von mehreren Kameraden, die gleich ihm auf eine Sonntagsfahrt gehen wollten, bei der Lösung einer Fahrkarte nach Nordstemmen be- troffen worden, An dem Billettschalter hatte noch eine recht rassig aus- sehende Frau gestanden, die, wie sich später herausstellte, eine polnische Dolmetscherin aus einem der bei Duingen errichteten Ausländerlager war. Auch sie hatte eine Fahrkarte genommen, Weiß und die Polin hatten innerhalb des Bahnhofs so getan, als ob sie sich überhaupt nicht kannten, Als dann der Sonntagmorgenzug unserer Kleinbahn eingebraust
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